Die Rhader SPD hat hier am 30.06. 2016 unter der oben genannten Überschrift kritische Gedanken zur Dorstener Schulpolitik veröffentlicht. Jetzt will die Stadtverwaltung Nägel mit Köpfen machen und mit der Sekundarschule in Dorsten Neuland betreten. Warum? Das fragt sich auch Dr. Hans-Udo Schneider in seinem folgenden Beitrag:
Chance vertan - Eltern werden irregeleitet
Wieder einmal hat sich die Stadt mit ihrer Schulentwicklungsplanung in ein Dilemma manövriert. Einerseits will sie partout eine zweite Gesamtschule vermeiden, andererseits braucht sie eine tragfähige Perspektive für die Haupt- und Realschule am Pliesterbecker- Zentrum. Die Befragung der Eltern hat dabei reine Alibifunktion. Kommt das Quorum nicht zustande, kann man weiter wursteln wie bis her. Wird es erreicht, dann haben die Eltern den „schwarzen Peter“, sollte später die Anziehungskraft der Schule erlahmen. Belastungsfähig ist die Befragung keinesfalls. Denn Grundschuleltern sollen ...
lediglich gefragt werden, „ob sie sich vorstellen könnten, ihr Kind 2018 auf die Sekundarschule zu schicken“. Viele Menschen können sich sicher vorstellen, zu Fuß nach Köln zu gehen. Die allermeisten werden es aber nicht tun. Warum also sollten Eltern sich für eine Schule entscheiden, wenn sie die Bildungsziele für ihre Kinder dort nur auf Umwegen oder gar nicht erreichen können. Dabei gibt es schon seit mehr als 40 Jahren ein eindeutiges Abstimmungsverhalten. Seit dem Start der Gesamtschule Wulfen (193/74) unterziehen sich Eltern und ihre Kinder in jedem Jahr einem großen Stresstest. Längst nicht alle Schüler können aufgenommen werden. Andere weichen zur Gesamtschule nach Schermbeck aus.
Diese Missachtung des Elternwillens bezeichne ich als skandalös. Statt nunmehr endlich die Weichen für eine weitere Gesamtschule (für den Bereich der Sekundarstufe I oder einer entsprechenden Dependance der Gesamtschule Wulfen) am Standort des Schulzentrums in Holsterhausen zu stellen, soll es nun die Sekundarschule richten. Das ist Schulpolitik von vorgestern, die können wir aber uns schon lange nicht mehr leisten.
Dr. Hans Udo Schneider