Ein Munitionsdepot mitten in Dorsten – Reinhold Grewer legt Finger in offene Wunde

Bundespolitik


Reinhold Grewer

MUNA - Gefahren werden seit Jahren ignoriert

Zwischen Wulfen, Hervest und Holsterhausen liegt, versteckt im Wald, ein riesiges Munitionslager der Bundeswehr und der NATO. Ein umstrittener und hoch gefährlicher Standort mitten in unserer Stadt. Reinhold Grewer, engagierter Bürger aus Dorsten, warnt seit Jahren vor einer möglichen Katastrophe. Jüngst hat er die CDU-Verteidigungsministerin in einem Offenen Brief zur Stellungnahme aufgefordert. Auf eine Antwort wartet er noch heute. Seine Hartnäckigkeit verdient Respekt und Unterstützung. Jetzt hat er in einem Leserbrief an die Dorstener Zeitung eine Katastrophe in der Ukraine, dort ist ein vergleichbares Munitionsdepot explodiert, zum Anlass genommen, auf die aktuellen Gefahren in Dorsten hinzuweisen.

Wir veröffentlichen seine wichtige Stellungnahme im Wortlaut:

Reinhold Grewer:

Eines der größten Militärdepots der Ukraine ist am Abend des 26.09.2017 in einem spektakulären Brand in Flammen aufgegangen. Das Feuer löste rund 200 Kilometer südwestlich von Kiew im Gebiet Winnyzja Explosionen von Artilleriegranaten und Raketen aus. Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Mehr als 30.000 Menschen wurden aus der Umgebung in Sicherheit gebracht.

Bis zu 188.000 Tonnen Munition sollen in dem Arsenal gelagert worden sein. Die ukrainische Führung vermutet einen Brandanschlag. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten sagte, möglicherweise sei das Lager mit einer Drohne angegriffen worden.

In diesem Zusammenhang erinnere ich an mein Schreiben vom 26.08.2017 an die Bundesministerin für Verteidigung, Frau Ursula von der Leyen, anlässlich ihres Besuches einer Wahlkampfveranstaltung der örtlichen CDU im Schloss Lembeck. Mit diesem Schreiben habe ich Frau von der Leyen gebeten, sich für eine Schließung des mitten im Stadtgebiet von Dorsten gelegenen Standortes eines Munitionsdepots MUNA der Bundeswehr einzusetzen.

Ich habe u.a. darauf hingewiesen, dass ein Bombenangriff der MUNA mit einer unbemannten Flugdrohne nicht ausgeschlossen werden kann.

Heute stelle ich fest:

1. Bis zum heutigen Tag ist mir leider keine Antwort der Bundesministerin für Verteidigung zugegangen.

2. Das Büro des örtlichen SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes (Mitglied der Partei der auch ich angehöre) hat mir in einem Schreiben bedauerlicherweise mitgeteilt, dass M. Gerdes eine andere Meinung zur MUNA hat als ich, und vor allem die Arbeitsplätze auf dem Gelände sieht.

3. Eine Gefährdung unserer Stadt und deren Einwohner, welche vom Munitionsstandort MUNA ausgeht, ist heute, nach 1945, realistischer denn je.

4. Arbeitsplätze auf dem Gelände habe auch ich im Auge! Was könnte auf diesem Areal, mitten im Stadtgebiet gelegen, umringt von Wohn- und Gewerbegebieten, nach entsprechender Umwidmung und bei einer friedlichen Nutzung alles entstehen?

 
 

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