Eine neue Zeit braucht eine neue Politik – Sonderparteitag der SPD stellt Weichen

Bundespolitik

Sind die knappen Verlierer die eigentlichen Gewinner?

6 Stunden Übertragung auf Phönix. 6 Stunden Parteigeschichte. 6 Stunden keine Langeweile. Die SPD lebt. So die Kurzfassung eines Ereignisses von enormer Bedeutung für die Deutsche Sozialdemokratie. Es waren die Gegner einer erneuten Großen Koalition, die dem Parteitag den Stempel aufdrückten und die 45köpfige Parteispitze, einmütig auf der Befürworterseite, zu Höchstleistungen zwangen. Beginnen wir mit den Jusos in der SPD. Nie waren sie wertvoller, nie waren sie besser. Kevin Kühnert und Co. – das ist die Zukunft der SPD. Sie begeisterten mit klarem Profil und einer nachvollziehbaren Haltung. „Es reicht, nicht schon wieder, auf keinen Fall weiter so“! Martin Schulz, Andrea Nahles, Mike Groschek, und viele aus der ersten Reihe der SPD versuchten hoch konzentriert und argumentierend, die Delegierten zu überzeugen. Aber sie waren gegenüber den jungen Kontrahenten immer in der Defensive. Am Ende dann das Ergebnis. 362 zu 279 für Martin Schulz. Die Gesichter sprachen Bände. So sehen keine Sieger aus. Trotzdem gehen sie gestärkt in die jetzt bevorstehenden Koalitionsverhandlungen. Gestärkt deshalb, weil am Ende dieses Verhandlungsprozesses eine Mitgliederbefragung aller 440.000 Sozis im ganzen Land steht. Die NoGroKo-Bewegung der Jusos hat nämlich weite Teile der SPD-Basis erreicht. Wenn da in den Verhandlungen nicht nachgebessert wird, oder werden kann, steht die nächste Zitterpartei, die Mitgliederbefragung, bevor. Die gestrigen „Verlierer“ könnten dann die eigentlichen Gewinner des beeindruckenden Sonderparteitags sein. Besonders in Erinnerung von diesem Parteitag bleibt, mit welchem Respekt sich die Pro- und Contra-Seiten begegnet sind. Das muss Bestand über den Tag hinaus haben!

Ein Kommentar aus Rhade

 
 

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