Hannelore Kraft zur NRW-Wahl: „Wir halten, was wir versprechen.“

Landespolitik

Am 14. Mai findet in Nordhein-Westfalen die Landtagswahl statt. Mit klarer Haltung kämpft Ministerpräsidentin Hannelore Kraft für ein gerechtes Land. „Wir setzen auf Inhalte – auf unseren Plan für NRW“, kündigt sie im „vorwärts“-Interview ihre Strategie für den Wahlkampf an. 

Hannelore Kraft, Sie sind viel in Nordrhein-Westfalen unterwegs. Wie erleben Sie die Stimmung im Land?

Die Stimmung in NRW ist super. Die Bürgerinnen und Bürger kommen sehr offen auf mich zu. Die Partei hat Lust auf Wahlkampf, das spürt man überall. Wir haben ein klasse Programm für die Landtagswahl und unsere Inhalte kommen an: Denn die Menschen wollen, dass es gerechter zugeht im Land. In den Gesprächen wird aber auch deutlich – gerade bei den jungen Leuten, dass sich viele Sorgen machen um unsere Demokratie und ein offenes und freiheitliches Europa.

Was sagen Sie denen?

Ich sage allen, dass sie am 14. Mai die Wahl haben: Die SPD steht für Zusammenhalt und Weltoffenheit in einer vielfältigen, toleranten und sozialen Gesellschaft – gegen Hass und Hetze.

Wie wirkt sich die Wahl von Martin Schulz zum SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten auf die Situation in NRW aus?

Martin hat der Partei noch mal einen Schub gegeben. Die Raute und ein „Sie kennen mich“ werden für die CDU nicht mehr reichen. Die SPD will gewinnen im Land und im Bund und ist motiviert wie selten zuvor. Und die Bürgerinnen und Bürger wissen: Nur die SPD garantiert mehr soziale Gerechtigkeit. Das erklärt, dass seit Anfang des Jahres allein in NRW mehr als 3600 neue Mitglieder in unsere Partei eingetreten sind, darunter viele, die zurückkehrten.

Sie regieren Nordrhein-Westfalen seit 2010. Auf welche Erfolge sind Sie stolz, und was wollen Sie in der kommenden Wahlperiode als Erstes anpacken?

Wir haben in den vergangenen sieben Jahren mehr als 200 Milliarden Euro in Kinder, Bildung und Familien investiert. Wir haben die Elternbeiträge für das letzte Kita-Jahr abgeschafft und wollen jetzt die Kita insgesamt gebührenfrei stellen für eine Kernzeit von 30 Wochenstunden. Ebenso wichtig ist uns bei der gebührenfreien Bildung aber auch die Anerkennung der dualen Ausbildung. Deshalb wollen wir für Auszubildende ein Azubi-Ticket, mit dem sie ebenso wie Studierende landesweit unterwegs sein können. Und auch die Meister werden wir von Gebühren befreien. Auch das hat mit sozialer Gerechtigkeit zu tun.

Viele denken bei NRW immer noch an Kohle und Stahl. Wie gestaltet die SPD den Strukturwandel?

Wir sind ein Industrieland und wollen es auch bleiben. Das Ruhrgebiet hat mit 2,3 Millionen heute genauso viele Beschäftigte wie zu besten Zeiten von Kohle und Stahl. Nur arbeiten sie heute auch in anderen Branchen wie in der Logistik oder der Gesundheitswirtschaft. Allein dort sind im Revier inzwischen fast genauso viele Menschen beschäftigt wie in der Industrie. Die Leute im Ruhrgebiet sind stolz auf das, was sie geschafft haben. Wir in Nordrhein-Westfalen lassen Wandel nicht einfach geschehen, sondern wir gestalten und begleiten ihn. Heute sind in NRW so viele Menschen in Arbeit wie nie zuvor, die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit 23 Jahren und wir haben rund 730.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als 2010.

Warum sollen die Wähler bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai ihr Kreuz bei der SPD machen?

Seit der Regierungsübernahme arbeiten wir jeden Tag konsequent, vorausschauend und mit einer klaren Haltung für ein zukunftssicheres und gerechtes NRW. Unter der Überschrift „Kein Kind zurücklassen“ haben wir seit 2010 unsere vorbeugende Politik auf den Weg gebracht. Jeder dritte Euro des Landeshaushaltes fließt in die Bereiche Kinder, Bildung und Familien. Aber auch um den Wirtschaftsstandort, die Erneuerung der Infrastruktur und die Innere Sicherheit haben wir uns intensiv gekümmert. Wir haben im Gegensatz zu anderen Parteien einen klaren Plan für NRW und wir halten, was wir versprechen.

Die SPD steht in den Umfragen gut da. Für die Fortsetzung von Rot-Grün könnte es aber eng werden. In welcher Koalition wollen Sie künftig arbeiten?

Ich denke im Moment überhaupt nicht an Koalitionen. Wir machen Wahlkampf und setzen auf Inhalte – auf unseren Plan für NRW. Mit den Grünen haben wir gut zusammengearbeitet. Jetzt haben die Wählerinnen und Wähler das Wort.

www.nrwspd.de

 
 

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