Sonntagsgedanken: Wozu religiöser Fanatismus führen kann

Gesellschaft

Irland erlebt Alptraum nach Kinderleichenfund

Die Nachricht lässt jeden Zeitgenossen frösteln. In einem Massengrab werden die sterblichen Überreste von ca. 800 (!) Babys und Kleinkindern gefunden. Und zwar auf dem Gelände des „Heims für Mutter und Babys“ in der irischen Kleinstadt Tuam, das vom katholischen Orden der Schwestern „Bon secours“ zwischen 1925 und 1961 geführt wurde. Die richterlich angeordnete Untersuchung bestätigte den schon seit längerem bestehenden Verdacht. Und: „Es handelt sich wohl nur um den traurigen Anfang der Aufklärung“. Wenn  eine Frau in dem streng katholischen Irland, unverheiratet und schwanger, Hilfe suchte, geriet sie vor einigen Jahrzehnten in eine schreckliche Spirale der Ächtung und Verdammung. Dass aber unehelich geborene Kinder in dieser Zahl, in einem Heim, zu Tode gekommen sind, lässt Schreckliches vermuten. Irland ist um Aufklärung bemüht. Uns bleibt heute nur die Mahnung vor religiösen Fanatikern und Eiferern, die wahrlich glauben, die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben. Und davon gibt es heute noch viel zu viele. Weltweit.

Eigener Bericht auf Grundlage mehrerer Zeitungen, hier FAZ 5.3.2017

 
 

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