9. November – 83 Jahre danach - Dorsten ist ein Mosaikstein des Grauens

Gesellschaft

Das Jüdische Museum in Dorsten lädt zum Gedenken und zum Nachdenken

 

Eigentlich kann man es immer noch nicht richtig glauben. Aber es ist geschehen und verpflichtet uns heute (wieder) hinzusehen. In unserer Stadt wurden in der Nacht vom 9. auf den 10 November 1938 jüdische Bürger, bislang von allen akzeptiert und integriert, von fanatischen Nationalsozialisten, auch Braunhemden genannt, terrorisiert und gedemütigt. Danach deportiert und ermordet. Heute vor 83 Jahren. In Dorsten! So wie in jeder anderen deutschen Stadt und Gemeinde. Nie wieder, so der Schwur, als 1945 nach und nach deutlich wurde, was die gigantische Mordmaschine NSDAP in 12 Jahren angerichtet hat. Das war nur möglich, weil aktive Täter sich auf passive Mittäter in jeder Stadt verlassen konnten. So wie in Dorsten. Zur geschichtlichen Wahrheit gehört dazu, dass bis Anfang der 80er Jahre, der Mantel des Schweigens über der Lippestadt hing. Erst die Aufarbeitung durch die Bürgergruppe „Dorsten unterm Hakenkreuz“, sorgte endlich dafür, dass der Geschichtsnebel aus den Lippeauen aufstieg und den unverstellten Blick auf das was war, frei machte. In der Folge dieser Geschichtsarbeit von unten entstand das beeindruckende Jüdische Museum Westfalen in Dorsten. Heute ist der Museumsgarten um 17 Uhr Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht nur gedenken, sondern mit ihrer Teilnahme für Respekt und Toleranz in unserer Gesellschaft werben und eintreten wollen. Die Würde des Menschen (aller Menschen) ist unantastbar, heißt es im Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Heute können wir mit unserer Teilnahme dazu ein Zeichen setzen.

 

Eigener Beitrag

Weitere Informationen: www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de

und unter

www.jmw-dorsten.de

 

 

 
 

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