Merz und Lindner spielen sich die Bälle bereits partnerschaftlich zu
Zur Erinnerung. Bei der letzten Bundestagswahl mussten drei Parteien koalieren, um eine Regierung stellen zu können. Die SPD als stärkste Kraft, stellt seitdem mit Olaf Scholz den Bundeskanzler. Das Grünen-Ergebnis blieb hinter den eigenen Erwartungen zurück, reichte aber für Platz zwei. Die FDP, immer schon ein Abstiegskandidat, musste sich mit Platz drei zufriedengeben. In einem Koalitionsvertrag versprachen sich die drei ungleichen Partner Freundschaft und Zusammenarbeit, um mehr Fortschritt zu wagen. Konsterniert stellt der Beobachter von außen fest, dass bereits kurz nach Antritt der Regierung Eifersüchteleien und Konkurrenzdenken, besonders unter Grünen und der FDP, die Aufbruchsstimmung verhagelte. Die dramatisch fallenden Umfragewerte sorgen besonders bei der FDP für Panik. Genussvoll befeuert die Union das (Trauer)Spiel, um die Selbstzerfleischung der Regierungsparteien zu forcieren. Christian Lindner (FDP) soll so aus dem Bündnis herausgebrochen werden und als möglicher Partner der CDU/CSU ab September 2025 zur Verfügung zu stehen. Und Lindner erfüllt die Erwartungen von Friedrich Merz bisher spielend. Olaf Scholz will Bundeskanzler bleiben. Dazu muss die SPD deutlich zulegen und Lindner (FDP) argumentativ (endlich) die rote Karte gezeigt werden. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Rhader Wochenend-Nachdenkzeilen zur Bundespolitik