Der CDU-Beißreflex - Sonntagsgedanken aus Rhade

Bundespolitik

Spitzenpolitiker werden mit der neuen Situation nicht fertig

Es gab schon immer mal Krisen in der Union. Die andauernde scheint aber völlig aus dem Ruder zu laufen. Neben einer diffusen Programmatik fehlen Persönlichkeiten an allen Ecken und Enden. Lange konnte dieses Vakuum durch gute Umfragewerte und eine Dauerkanzlerin verdrängt werden. Erst langsam, dann aber immer schneller dreht sich die Abwärtsspirale. Jetzt, nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, beginnt das Erwachen einer ausgelaugten Partei. Wer aber genau hinhört, erkennt, dass der Vorsitzende noch einmal versucht, schönzureden. Dazu setzt er den bei Politikern sehr beliebten Beißreflex ein. Nämlich, nicht Selbstkritik zu üben, sondern die Konkurrenz schlecht zu machen. „Ja, ja - aber der Olaf Scholz ...“, so die Standardfloskel in allen Interviews. So reden nur Politiker, denen "das Hemd in die Hose" gerutscht ist. Und die in Wirklichkeit wissen, dass mit Olaf Scholz ein SPD-Kanzlerkandidat antritt, der als glaubwürdige Persönlichkeit im September Kanzler werden kann. Genau das fehlt der Union. Und das weiß sie. Deswegen beißt sie um sich.

 
 

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