Der Kompromiss

Allgemein

Warum fällt es uns so schwer, ihn anzuwenden?

Egal ob es sich um Familienzwist handelt, um harte Verkaufsverhandlungen, oder um politische Ergebnisse, ohne Kompromiss funktioniert es in der Regel nicht. Es geht dabei um Vernunft und weise Voraussicht. Das Gegenteil davon ist das „über den Tisch ziehen“ durch den momentan vermeintlich Stärkeren. „Man trifft sich im Leben immer zweimal“ lautet eine Volksweisheit zutreffend, um diesen Standardfehler zu benennen. Klingt einfach, ist aber hoch kompliziert. Ein amerikanischer Wissenschaftler hat sich jahrelang mit diesem Thema beschäftigt. Heute ist er weltweit der wichtigste Berater, wenn es darum geht, „die Kuh vom Eis“ zu holen. Regierungschefs, Politiker und global agierende Unternehmen gehören zu seinen Auftraggebern. William Ury, so der Name des Experten, leitet seine Beratungen immer mit einem Beispiel ein, um den Konfliktparteien die Logik des Kompromisses nahe zu bringen:

„Ein Vater regelt seinen Nachlass indem er seinen 3 Söhnen mitteilt, wie seine Kamelherde untereinander aufzuteilen ist. Der Älteste soll die Hälfte, der Mittlere ein Drittel und der Jüngste ein Neuntel der Kamelherde erhalten. Nach dem Tod des Vaters zerstreiten sich die Brüder, weil die geerbten 17 Tiere sich nicht halbieren, durch 3 oder 9 dividieren lassen. Sie holen Rat ein. Eine Nachbarin schenkt ihnen ein Kamel. Nun sind es 18. Der Älteste erhält die Hälfte = 9, der Mittlere ein Drittel = 6 und der Jüngste ein Neuntel = 2. Als sie ihre Aufteilung addieren stellen sie fest, dass die geerbten 17 Kamele, so wie es der Vater wollte, aufgeteilt werden konnten. Das 18. Tier konnten sie zurückgeben.“

Fazit: Ein Kompromiss ist immer möglich, wenn man will oder einen guten Rat bekommt.

Eigener Text auf Grundlage der Dokumentation in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 21.10.2021 ""Muss ja - Keiner mag ihn, jeder braucht ihn - den Kompromiss"

 
 

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