Ein politischer Kabarettist ist gestorben

Soziales

Eine Erinnerung an Hans Scheibner

Politisches Kabarett scheint gestern gewesen zu sein. Heute dominieren sogenannte Comedians. Sie sind eher der Kategorie Spaßmacher zuzuordnen. Eine Entwicklung, die in Richtung Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft geht. Hans Scheibner hat kurz vor seinem Tod dem niedersächsischen Straßenmagazin HEMPELS noch eine „Kurzgeschichte“ gewidmet. In Kurzform:

Zwei Männer hören Hilferufe aus dem Fluss. „Wir müssen helfen“, sagt der eine. „Noch ist der aber über Wasser, sonst könnte er nicht rufen“, der andere. Sie beobachten den Ertrinkenden weiter und diskutieren darüber, wann der richtige Zeitpunkt des Eingreifens gekommen sei. Inzwischen strampelt der Ertrinkende weiter um sein Leben. Die Beobachter von außen sind inzwischen bei philosophischen Anmerkungen über das Helfen angekommen. „Du, jetzt hör ich nichts mehr“, sagt der eine plötzlich. „Dann ist es sowieso zu spät, etwas zu unternehmen“, der andere. „Er ist wohl ertrunken“. Dann setzen beide ihren Weg fort.

Gelesen und für die Rhader sozialdemokratische Internetseite aufgeschrieben von Dirk Hartwich.

 
 

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