Für Sie gelesen: Das politische Buch

Gesellschaft

Michele Obama erzählt ihre Geschichte

 

Ein Buch nur für Frauen? Der Eindruck kann schnell entstehen, wenn nicht auch zwischen den Zeilen gelesen wird. Es ist ein sehr persönliches Buch, einfühlsam, emotional und – hochpolitisch. Michele Obama gewährt einen tiefen Einblick in das Seelenleben einer Politikerehefrau. Hin- und hergerissen zwischen eigenen Bedürfnissen und der Verantwortung für ein ganzes Land, beschreibt sie Momente des Zweifelns, der Einsamkeit und der mit den Händen zu greifenden Angst. Angst um die Sicherheit ihrer Familie. Wie ein roter Faden zieht sich aber durch das Buch mit über 500 Seiten, die Hoffnung. Die Hoffnung, dass besonders Bildung der Schlüssel für eine bessere Zukunft ist. Sie selbst, aus einfachen, aber behüteten Verhältnissen stammend, ist beeindruckendes Vorbild für die vielen Kinder, besonders Mädchen aus Familien, die bisher weder Aufmerksamkeit noch Förderung gekannt haben. Erschreckend ist, dass vieles von dem was Barack Obama trotz der unglaublichen Widerstände erreicht hat, vom Amtsnachfolger Donald Trump zerstört wird. Michele Obama nimmt auch hier „kein Blatt vor den Mund“, wenn sie im Epilog formuliert, dass sich ihr Magen umdreht, dass sie nächtelang wach liegt, denkt sie an den Rüpel im Weißen Haus, der diskriminiert, der hetzt, der Frauen beleidigt. Amerika war immer schon geografisch weit weg, nach dieser Lektüre liegt aber mehr als ein Ozean zwischen unseren Werten und denen des heutigen Amerikas.

 

Ein Buchtipp aus Rhade:

BECOMING - MEINE GESCHICHTE von Michele Obama, Goldmann Verlag

 
 

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