Für Sie gelesen: DIE PEST von Albert Camus*)

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Parallelen zu CORONA sind frappierend - Sonntagsgedanken aus Rhade

Ein in den 1940er Jahren geschriebener Roman des späteren Literatur-Nobelpreisträgers setzt sich mit einer Pest-Epidemie in einer Großstadt auseinander. Um eine Pandemie zu verhindern wird die Stadt hermetisch abgeriegelt und militärisch bewacht. Die so Eingeschlossenen halten es anfangs für eine maßlose Übertreibung, bis die Sterbenden in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis und der eigenen Familie „ankommen“. Die medizinische Versorgung ist unzureichend, das Personal überfordert. Ein von der Regierung in die Stadt gelieferter Impfstoff, kaum wirksam, reicht gerade mal für wenige Menschen.  Nachdem allen klar wird, dass es tatsächlich die Pest ist, die in der Stadt wütet, macht sich Lethargie unter den Einwohnern breit. Gäbe es da nicht Persönlichkeiten, die mit Energie und gelebtem Humanismus gegen die Hoffnungslosigkeit im wahrsten Sinne des Wortes ankämpfen. So entstehen freiwillige Unterstützerteams, die in vielen Behelfskrankenhäusern die Infizierten versorgen und beim Sterben begleiten. Am Ende hilft auch ein in der Stadt entwickelter Impfstoff, der die Epidemie zum Abklingen bringt. Es kann „gelockert“ werden, so die gute Nachricht. Ausgelassene Freudenfeste auf der Seite der Davongekommenen, tiefe Trauer bei denen, die über den Verlust geliebter Menschen nicht hinwegkommen.

Der heutige Leser des „alten“ Romans wird fast auf jeder Seite „gezwungen“, das Beschriebene mit der Ist-Zeit, also unserer noch nicht beendeten Corona-Pandemie zu vergleichen. Eine erstaunliche Parallele.

Dirk Hartwich

*) Albert Camus 1913 - 1960; Nobelpreis 1957

 
 

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