Der Gesundheitsminister macht nebenbei in Immobilien
Kürzlich scheiterte der Versuch des christdemokratischen Gesundheitsministers per Gericht verbieten zu lassen, dass über seine Immobiliengeschäfte öffentlich berichtet wird. Das macht neugierig. Versuchen wir hier in aller Kürze zusammenzufassen: Bevor Jens Spahn Bundestagsabgeordneter und Minister wurde, hatte er Bankkaufmann gelernt. Für die Sparkasse Westmünsterland saß er bis 2015 Im Verwaltungsrat. Um seine Immobilien zu finanzieren, waren Kredite nötig. Die Kreissparkasse Westmünsterland half mit ca. 5,5 Millionen Euro aus. Die erste Eigentumswohnung wurde 2002 in Ahaus erworben. 2015 dann eine zweite in Berlin - 170 qm, 760.000 Euro. Bereits 2017 folgte die dritte Wohnung, ebenfalls in Berlin, Kaufpreis 980.000 Euro. Kredite zu erhalten waren wohl für ihn und seinen Ehemann völlig unproblematisch. 2020 dann der Kauf einer Villa in Berlin-Dahlem, für die ein Darlehen von 4,56 Millionen Euro aufgenommen wurde. 515 qm Wohn- und Nutzfläche, parkähnliches Grundstück. Neid ist unangebracht. Kritische Fragen dürfen aber gestellt werden. Skepsis, ob er als Politiker noch völlig unabhängig agiert, wäre eine davon. Und dass sein früherer Referent als sein Nachfolger im Verwaltungsrat der genannten Sparkasse Westmünsterland fungierte, jetzt Geschäftsführer der CDU im Kreis Borken ist, deutet neben dem „Häuslebauer“ auch auf den parteipolitischen Netzwerker Spahn hin. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eigener Bericht auf Grundlage des ZEIT-Artikels „Der Minister und die Millionen“ vom 6. Mai 2021