Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse auf staatliche und persönliche Egoismen treffen
1969 hat Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) mit dem Ausruf, „Ich sage nur China, China, China“ vor der damals sogenannten gelben Gefahr gewarnt. In abgewandelter Form darf heute „Klima, Klima, Klima“ gerufen werden, um die Dimension der globalen Gefahr auf den Punkt zu bringen. Die Erkenntnis ist das eine, das tatsächliche Handeln die Kehrseite der Medaille. Die wahrscheinlich neue SPD-geführte Bundesregierung, bestehend aus ungleichen Partnern, wird zwar mit einem Klimaministerium neue Zeichen setzen, aber an der globalen und nationalen Problemlösung (auch) verzweifeln. Obwohl kein Weg an erneuerbaren Energien vorbei geht, weil Kohle, Gas und Öl endlich sind, setzt unser Nachbar Frankreich weiter auf Kernenergie und Polen auf Kohleverbrennung. Und vor Ort diskutieren wir endlos weiter über Trassenverläufe und ein Endlager der strahlenden Abfälle aus den Reaktoren. Übrigens wird in Greifswald seit 30 Jahren das ehemalige DDR-Atomkraftwerk, das nur 17 Jahre am Netz war, zurückgebaut, also abgerissen. Kosten am Ende (2060/2070) über 6 Milliarden Euro! Wer heute wieder nach „sauberer“ Kernenergie ruft, hat nichts verstanden und versündigt sich an den nachfolgenden Generationen. Aber der Blick darf nicht nur „da oben“ hängen bleiben. Klimaschutz beginnt bei uns „da unten“. Ein Blick in das „Integrierte Dorstener Klimaschutzkonzept“ von 2014 hilft, eigenverantwortlich an der Klimaproblemlösung mitzuwirken. Und ohne dieses persönliche Klima-Engagement ist alles nichts. Der Ausruf „Klima, Klima, Klima“ muss uns aufwecken!
Ein Rhader Aufruf nach außen und innen