Rhade vor 25 Jahren – Ein Blick ins Privatarchiv

Kommunalpolitik

Bericht RN 21.12.1995

Bürgerinitiative gegen Asylanten – Unterstützung von ganz Rechtsaußen

 

Vor 25 Jahren verursachte ein Rhader Neubau im Kreuzungsbereich Erler Straße / Höfer Weg ein kommunalpolitisches Erdbeben. Ursprünglich für Aussiedler vorgesehen, wurde auch über eine Unterbringung von Asylbewerbern laut nachgedacht. Die dadurch ausgelösten Diskussionen und Leserbriefe führten in der Folge zu der Gründung einer Rhader Bürgerinitiative unter der Führung bekannter Rhader Namen. Einer aber war darunter, der als rechter Strippenzieher und Wortführer die Stimmung anheizte. Unvergessen die „Informationsveranstaltung“ der Bürgerinitiative im Saal der Gaststätte Nienhaus. 130 Rhader waren gekommen, um in der übergroßen Mehrzahl ihren geballten Unmut über die Verwaltung und einzelne Bürgervertreter freien Lauf zu lassen. Die Temperatur im Saal stieg von Minute zu Minute. Nicht wenige haben dabei ihren sonst kühlen Kopf und die Contenance verloren. Beleidigungen gegen Andersdenkende wurden frenetisch bejubelt. Und im Hintergrund der Strippenzieher Karl Höffkes. Seines Zeichens Verleger und Autor vieler rechter Schriften, Mitglied in Organisationen, die vom Verfassungsschutz erwähnt wurden. Die Ruhr Nachrichten baten ihn vor 25 Jahren um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. „Ich distanziere mich von gar nichts, das hab’ ich gar nicht nötig“, so seine Positionierung. Einige Rhader Sprecher der BI zeigten sich zwar überrascht, eine Distanzierung von dem „Rhader“ Rechtsaußen wurde im Archiv aber nicht gefunden. Nachzutragen ist, dass im besagten Haus keine Schutzsuchenden Obdach gefunden haben. Auch nach 25 Jahren entwickelt sich beim Nachlesen ein bitterer Geschmack über die Art und Weise, wie mit Andersdenkenden in unserem Dorf umgegangen wurde.

 

Erinnerungen eines Rhader Zeitzeugens

 
 

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