Theaterstück (modern): Die digitale Katastrophe der Grundsteuererfassung

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Ein Drama in 7 Akten

  • Akt 1: Die bisherige Berechnung ist nicht gerecht, sagt das Gericht und fordert den Gesetzgeber zu Änderungen auf. Beifall im Publikum.
  • Akt 2: Eine Bundesregierung und 16 Bundesländer suchen jahrelang nach dem Königsweg, ohne ihn zu finden. Murren im Publikum.
  • Akt 3: In letzter Minute ein fauler Kompromiss. Das Ergebnis: Die Bundesländer marschieren bei der Umsetzung getrennt. Pfiffe im Publikum.
  • Akt 4: Zur gerechteren Neubewertung der Grundstücke sollen die betroffenen Eigentümer die Daten selbst digital, zentral und in kürzester Frist liefern, obwohl sie in unterschiedlichen staatlichen Behörden vorhanden sind. (Wie hätte sonst die bisherige Berechnung erfolgen können?) Lautes Kopfschütteln im Publikum.
  • Akt 5: Die vom Staat eingerichtete digitale Plattform ELSTER macht beim ersten Ansturm schlapp. Die gestellten Fragen irritieren die Mehrzahl der gutwilligen Bürger. Sie verlassen das Theater unter Buhrufen.
  • Akt 6: Die Regie verspricht, jetzt alles besser machen zu wollen und behält das Theaterstück trotz massiver Kritik auf dem Spielplan. Der Kartenvorverkauf der Theaterfreunde bricht massiv ein.
  • Akt 7: Die Regie lässt sich nicht beirren und spielt weiter ohne Publikum. Bevor sich der Vorhang endgültig schließt, betritt überraschend und nicht eingeplant, ein Narr die Bühne und hält den Machern der staatlichen digitalen Revolution den Spiegel des Versagens vor.

Eine Theaterkritik aus Rhade

 
 

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