Unbequeme Fragen an die Landwirtschaft, Politik und Verbraucher

Gesellschaft

Fakten zwingen zum Handeln.  „Es kann so nicht weitergehen“

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit spielen sich wahre Dramen bei den deutschen Milchbauern ab. Wegen der Überproduktion erzielen sie einen zu niedrigen Marktpreis, der jährlich für 3 bis 4 Prozent der Höfe das Aus bedeutet. Aber es gibt einen weiteren Aspekt, der fassungslos macht. Dass Kühe nur Milch geben, wenn sie auch kalben, wissen zwar nicht mehr alle Verbraucher, führt aber zu einer „Überproduktion“ der Kälber in riesiger Zahl. Bisher wurden sie ins Ausland verkauft. Lebend. Einige Transporte waren aber mit dem Tierschutz nicht mehr in Einklang zu bringen. Die Folgen: Transportbeschränkungen. Nicht benötigte Kälber drängen auf den deutschen Verkaufsmarkt. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Und der liegt bei durchschnittlich 8, in Worten acht Euro je Tier. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter urteilt völlig zu Recht, dass das nicht so weiter gehen kann. Eine Aufforderung an die Politik. Die spielt sich aber nicht nur in Berlin, sondern maßgeblich in Brüssel ab. Seit Jahren werden die Schuldzuweisungen vom Landwirt zur Politik und weiter zum Verbraucher durchgereicht. Nur ändern tut sich wenig. An dieser Stelle könnte der sich zur Zeit abspielende Kälberskandal viel drastischer beschrieben werden. Wer mehr wissen und etwas ändern will, sollte den Artikel „Jetzt noch billiger - Milchbauern wollen Milch, keine Kälber“ lesen, der in der ZEIT am 16. Januar 2020 erschienen ist. Die Autorin Merlind Theile: „Für ein Kalb bekommt der Bauer oft gerade mal 8 Euro. Wie kann ein lebendes Tier so wenig wert sein?“

Eigener Bericht auf Grundlage des zitierten ZEIT-Artikels

 
 

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