Wenn Politiker plötzlich im Trikot des Konkurrenten auflaufen
Im Sport gibt es den offiziellen Transfermarkt. Stimmen sportliche Perspektive und jede Menge Kohle überein, wird beim neuen Arbeitgeber angeheuert. Der „abgebende“ Verein erhält die ausgehandelte Wechselsumme, die sich am Marktwert orientiert, der Spieler zusätzlich ein Handgeld. Nicht selten wird auch eine Ausbildungssumme fällig, die der Verein erhält, der den Sportler gefördert hat. In der Politik gibt es keinen Transfermarkt, aber immer mal wieder Politikerwechsel von Partei A nach B, manchmal sogar quer durch (fast) alle Parteien, wie aktuell hier ein Akteur im Kreisgebiet, der als absoluter Spitzenreiter im Partei-Wechsel-Spiel gilt. Natürlich gibt es auf diesem Feld keinerlei Ablösesummen oder gar Handgeld, behaupten alle, die plötzlich im neuen Outfit auf der politischen Bühne auftreten. Dafür gibt es schon mal Versprechungen, über einen guten Listenplatz ins neue Team eingewechselt zu werden, um dann das Brot des neuen Herrn zu essen und sein Lied zu singen. Eine Frage des Charakters? Ein Persönlichkeitsproblem? Diejenigen, die den Wechselwilligen jahrelang ausgebildet und beim Aufstieg gutgläubig und ehrenamtlich begleitet haben, kennen die Antwort. Sie fällt in der Regel gegenüber den Abtrünnigen vernichtend aus. Politik, ein schmutziges Geschäft? Manchmal trifft das wirklich zu.
Ein sonntäglicher Zwischenruf aus Rhade