Politik in 90 Minuten – das geht gar nicht
Zur Erinnerung. Die eigentliche Wahl findet am 24. September statt. Die Medien wollten aber schon jetzt eine Entscheidung. Und die Politik tappt in diese Falle. Sie macht mit. Gewertet wird, wer sympathischer rüberkommt, wer angriffslustiger ist, wer mehr Kompetenz verkörperte. Und das alles in 90 Minuten.
Obwohl die SPD als Juniorpartner der Großen Koalition wieder mal 4 Jahre lang die erfolgreicheren Minister und die besseren Ergebnisse vorweisen kann, scheint die Amtsinhaberin davon zu profitieren. So jedenfalls eine repräsentative Meinungsumfrage am Ende einer Fernsehsendung, die die wichtigsten welt- und innenpolitischen Themen fernsehtauglich in 1 ½ Stunden mit 4 Fragestellern abzuhandeln versuchte. Noch 20 Tage haben Martin Schulz und die SPD Gelegenheit, die öffentliche Meinung zu gewinnen. Die veröffentlichte Meinung kann nicht gewonnen werden. Nicht wenige Journalisten scheinen alles besser zu wissen, als jeder Politiker. Sie haben seit Tagen mit ihrer persönlichen Wertung, dass das die letzte Chance von Martin Schulz sei, eine Erwartung erzeugt, die von keiner politisch handelnden Person erfüllt werden kann. Aufgeben? Nein! Der SPD ist auf allen Ebenen zu raten, sich nicht herunterziehen zu lassen. Endgültig gewählt wird erst am 24. September.
Eigener Bericht