Migration, Integration, Inklusion – Pflichtaufgabe aller Dorstener Schulen

Schule und Bildung

SPD kritisiert ungerechte Lastenverteilung zwischen privaten und staatlichen Schulen in der Lippestadt

Die Rhader SPD hat am 8. März (Dorstener Schullandschaft: Ein 2-Klassen-System?) berichtet, dass es bei der Aufnahme von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund einen eklatanten Unterschied zwischen den Privatschulen, und den staatlichen Schulen in unserer Stadt gibt. Um „Rosinenpickerei“ bei der Anmeldung zu verhindern, lautet die Forderung: Alle Dorstener Schulen müssen Migration, Integration und Inklusion als gemeinsame Pflichtaufgabe zu gleichen Teilen verstehen. Die Dorstener SPD hat jetzt schriftlich gefordert, dass das Thema im Schulausschuss auf die Tagesordnung gesetzt wird. Das Schreiben im Wortlaut:

TOP „Kooperation mit den St.Ursula-Schulen“

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

gemäß § 3 III der geltenden Geschäftsordnung bitte ich Sie, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschusssitzung zu setzen.

Begründung: Die SPD-Fraktion hält diesen Tagesordnungspunkt zur Klärung schulentwicklungspolitischer Fragen für zwingend notwendig.

Die Stiftung St.Ursula hat sich in dem Vertrag mit der Stadt Dorsten zu enger Kooperation verpflichtet. Diese Verpflichtung beinhaltet auch eine enge Kooperation in Fragen der Inklusion und Integration. Die Zahlen des aktuellen Schober-Gutachtens weisen allerdings sowohl bzgl. der Verteilung ausländischer Schülerinnen und Schüler als auch bzgl. der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ein krasses Missverhältnis zwischen den St.Ursula-Schulen und den anderen weiterführenden Schulen in Dorsten auf. Die im vorliegenden Gutachten nach Staatsbürgerschuft bzw. Zuwanderungsstatus aufgeschlüsselten Schülerzahlen sind an den St.Ursula-Schulen signifikant niedrig, nehmen damit aber Einfluss auf die gesamte Dorstener Schullandschaft. Faktisch bedeutet dies, dass sich private Schulträger der wichtigen Integrationsarbeit entziehen und sie nahezu ausschließlich anderen Schulen überlassen.

Wir halten vor diesem Hintergrund die Offenlegung der Auswahlkriterien und eine Transparenz des Anmeldeverfahrens für notwendig. Das steht keineswegs im Widerspruch zur Schulwahlfreiheit der Eltern. Auch sollte in diesem Zusammenhang über eine neue zeitliche Abfolge der Anmeldeverfahren gesprochen werden.

Die SPD-Fraktion ist überzeugt, dass die St.Ursula-Schulen einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten können. Wir wollen jedenfalls mit der Kooperation zu allseitigem Vorteil Ernst machen.

Weitere Ausführungen erfolgen in der Sitzung.

Mit freundlichem Gruß

Friedhelm Fragemann, Vorsitzender der SPD-Fraktion

 
 

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