Plötzlich Corona - ein Erfahrungsbericht aus Rhade mit Dank an alle Begleiter und Helfer

Gesundheit

Nachdem alle empfohlenen Impfungen verabreicht waren und jede neue Corona-Welle ohne eigene Infizierung überstanden war, machte sich eine gewisse Gleichgültigkeit bemerkbar. Wird schon gut gehen. Dann plötzlich, ohne die Herkunft genau lokalisieren zu können, die Ansteckung. Und die Hoffnung, so wie bei vielen, mit geringen Symptomen davonzukommen. Eine Fehleinschätzung. Das Fieber stieg, die Sorge, richtig krank zu werden, auch. Viel (Quarantäne)Zeit, nachzudenken. Nachzudenken über unsere medizinische Infrastruktur. Da sind flächendeckend die Testcenter. Das Personal, hilfreich und freundlich. Nach dem Schnelltest bringt der nachgeschaltete PCR-Test letzte Gewissheit. Nun bin ich ein gesundheitliches Risiko für die Allgemeinheit. Gut, dass es die Corona-WarnApp gibt. Alle, die ein Smartphone und die App geladen haben, werden nun über mögliche Begegnungen mit mir (anonymisiert) gewarnt. Die Kontakte zum Hausarzt und der Apotheke erfolgen telefonisch. Beeindruckend auch hier die Anteilnahme und Freundlichkeit des gesamten Personals. Dann der Anruf vom Gesundheitsamt. „Wie geht es Ihnen? Benötigen Sie Hilfe? Welche Impfungen haben Sie erhalten? Sind Sie Risikopatient? Was können wir für Sie tun?“ Mehr Unterstützung geht nicht. Doch, da muss an dieser Stelle die (noch) nicht angesteckte Ehefrau erwähnt werden, die die häusliche Versorgung des infizierten Partners umsichtig übernommen hat. Familie und Freunde melden sich. Das psychologische Aufbauprogramm läuft. Und tatsächlich sinkt das Fieber, der Husten wird lockerer, der Optimismus kehrt zurück. In wenigen Tagen wird es einen ersten Versuch zum Freitesten geben. Hoffentlich habe ich keine weiteren Personen angesteckt. Diese Sorge beschäftigt mich ständig. Nur abgelöst vom Dank an alle, die mich in dieser nicht kalkulierbaren Situation begleitet haben.

 
 

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