Von Amerika lernen heißt, das Unmögliche zu denken

Gesellschaft

Privatisierung des Bildungssystems? 

Michigan, ein amerikanischer Bundesstaat. Vor 25 Jahren beschloss die Politik, das Schulsystem zu privatisieren. Das heißt, der Staat zahlt zwar, verzichtet aber auf die staatliche Schulaufsicht. Die Annahme: Mehr private Konkurrenz, bessere Leistungen. 2016 ergab ein Test, dass nur 4% der Achtklässler in diesen Schulen auf ihrem altersgerechten Niveau lesen und rechnen konnten. Demokraten und Republikaner erkannten das Desaster und wollten per Gesetz zurück zur staatlichen Schulaufsicht. Eine Milliardärin des Landes forderte von den Republikanern, entweder dem Gesetzentwurf zuzustimmen, dann würden aber keine Parteisspenden mehr fließen, oder sich von der Schulreform zu verabschieden. Die Republikaner knickten ein, die Milliardärin überwies eine Belohnung von 1,45 Millionen Dollar an die Partei. Das Schulsystem in Michigan wird nicht reformiert. Betsy DeVos, so der Name der Milliardärin, wurde soeben von Donald Trump zur Bildungsministerin der USA ernannt.

Eigener Text auf Grundlage einer Reportage, die die Wochenzeitung DIE ZEIT am 19. Januar unter der Überschrift „Amerika schafft sich ab“ veröffentlichte.

Nachsatz: Ungläubig, schockiert, fassungslos, so ...

reagierten die vielen Teilnehmer des Jahresanfangsfests der Rhader SPD auf den vorgetragenen Text. "Alles was in den USA erfunden  wird, schwappt mit Zeitverzögerung auch nach Europa", so eine Erkenntnis, die seit Trump sehr kritisch betrachtet werden muss. Kurz: Ein weiteres Motiv, sich partei- und gesellschaftspolitisch einzubringen.

 
 

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