Wir wollen das nicht - Fracking stößt auf einhellige Ablehnung

Umwelt

Michael Gerdes (Mitte) nimmt die Unterschriften entgegen. Beobachter: Hans-Willi Niemeyer, Frank Schwabe, Hanne Neumann

Unterschriftenübergabe wird zu Demonstration gegen Fracking
Michael Gerdes und Frank Schwabe zeigen sich beeindruckt vom Rhader Engagement

„Wasser ist Lebensmittel und nachhaltig schützenswert“. Auf diese Selbstverständlichkeit wiesen Michael Gerdes und Frank Schwabe, beide SPD-Mitglieder des Deutschen Bundestages bei der Übergabe der inzwischen über 500 Unterschriften gegen Fracking in unserer Region hin.

„Das Bohren nach Gas in großer Tiefe, unter dem Einsatz von Hochdruck, Wasser, Sand und teils hochgiftigen Chemikalien, ist nicht nur in Trinkwasserzonen, sondern auch im Bergbaugebiet zu untersagen“, so die Kernaussage der beiden Politiker.
Sie nahmen die Gelegenheit wahr, die politische Sachlage zu erläutern. Danach sind die Wirtschaftsminister der FDP im Bund und in Niedersachsen das eigentliche Problem, um zu klaren gesetzlichen Regelungen zu kommen. Besonders in unserem Nachbarbundesland wird bereits fleißig „gefrackt“, um zu erkunden und zu erproben.
„Mit vielen Störfällen und großen Umweltschäden“, so die Bürgerinitiative Gegen Gasbohren, die bundesweit äußerst aktiv ist.
Das Symbol, die Rote Hand, die unmissverständlich signalisieren soll: „Stopp Fracking“, wurde vom veranstaltenden SPD-Ortsverein Rhade unübersehbar plakatiert.
Fast 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Unterschriftenübergabe vor der Rhader Wassermühle teil.
Dieser Ort wurde von Hans-Willi Niemeyer, Vorsitzender der Dorstener und Rhader SPD nicht zufällig gewählt, um auf die vielfache Bedeutung von Wasser hinzuweisen.
„Die Geschäftsidee, tonnenweise Chemikalien in den Boden zu pressen, um Gas in bis zu 4000 Meter Tiefe zum Fließen zu bringen, mag zwar für einige Aktionäre lukrativ sein, wir wollen das aber nicht, weil wir unserer Verantwortung der nachfolgenden Generationen bewusst sind“, so Dirk Hartwich, der für den SPD-Arbeitskreis Energie, Klima, Umwelt das Verfahren erläuterte und vor den Gefahren einer gigantischen Umweltverschmutzung warnte.
Den Dorstener Appell mit den Unterschriften werden Michael Gerdes und Frank Schwabe dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier und dem neuen Umweltminister Altmeier von der CDU mit entsprechenden Anmerkungen überreichen.
Abschließend forderten aber beide die CDU auf, ihr Reden und Handeln endlich in Übereinstimmung zu bringen.
„Fracking kann nur gestoppt werden, wenn unmissverständliche Gesetze verabschiedet werden“.
Mit dem Dank an die Siedlergemeinschaft Rhade und die Bürgerinitiative Gegen Gasbohren, die die Unterschriftenaktion aktiv begleitet haben und dem Versprechen, eine weitere große Informationsveranstaltung vorzubereiten, schloss Hans-Willi Niemeyer den ungewöhnlichen Mittagstermin einer politischen Veranstaltung.

Der Dorstener Appell hat folgenden Wortlaut:
- Wir wollen unser Grund- und Trinkwasser schützen
- Wir sind uns unserer Verantwortung für die nachfolgenden Generationen bewusst
- Wir lehnen das Bohren nach Gas mit dem Frackingverfahren ab
- Wir fordern Parteien, Abgeordnete, Landes- und Bundesregierung auf, ein gesetzliches Verbot auszusprechen

 
 

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