Grundwasserabsenkung gefährdet Rhader Wiesen
RWW in der Kritik
Es war ein trockener Sommer im Jahr 1986. Die Grundwasserentnahme aus den Rhader Tiefbrunnen durch die Rheinisch Westfälischen Wasserwerke (RWW) verursachte, so die Annahme, übererdige Schäden. Sträucher starben teilweise ab, der Boden senkte sich, Bäume standen mit ihren nun offen liegenden Wurzeln wie auf Stelzen. Parallel beantragte RWW 1987 die bisherige Genehmigung des Regierungspräsidenten, pro Jahr 30 Mio. Kubikmeter Wasser zu fördern, auf 35 Mio. Kubikmeter aufzustocken. Darüber entwickelte sich eine heftige öffentliche Diskussion in Rhade und ebenfalls in Schermbeck. Rudolf Hinsken, vom damaligen Bund für Vogelschutz (DBV), begleitete die Rhader Sozialdemokraten auf einer Vorort-Exkursion, um zu sehen und zu verstehen, was die Grundwasserabsenkung bereits an Schäden verursacht hat. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem Forderungskatalog zusammengefasst:
• Keine Erhöhung der Fördermenge genehmigen
• Fördergenehmigung befristen, Umweltgutachten in Auftrag geben
• Wasser in Trinkwasserqualität darf nicht als Brauchwasser angeboten werden
• RWW darf Versorgungsgebiet mit „Rhader Wasser“ nicht vergrößern
Betrachten wir das letzte Hitzejahr 2018 und den Beginn des trockenen Sommers 2019, kann die aktuelle Forderung an die politischen Gremien nicht wesentlich anders lauten als 1987.