Bundespolitik Mit Stolpern gestartet und ernüchtert in der Realität angekommen

Kanzler Merz muss auf vielen Gebieten zurückrudern

Er ist gewählt. Er verdient jetzt Respekt und Unterstützung, gemeinsam mit der SPD unser Land so zu regieren, dass die riesigen Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden. Friedrich Merz hat mit forschen, nicht einzulösenden Versprechungen die Bundestagswahl gewonnen. Die SPD, nun in der Regierung der Juniorpartner der Union, hat vor der Wahl vergeblich davor gewarnt, forsche Sprüche des Kanzlerkandidaten als seriöse Politik einzustufen. Vergeblich. Die neue Regierung ist eine Schicksalsgemeinschaft, die nun zum Erfolg verdammt ist. Häme ist also nicht angebracht, wenn der Kanzler täglich zurückrudert und seine großspurigen Versprechungen einkassiert. Die Realität zwingt ihn, Farbe zu bekennen und zur Wahrheit zurückzufinden. Eine kleine Auswahl:

  • Vorher: Mit mir wird es keine Aufweichung der Schuldenbremse geben. Aktuell: Mit hunderten Milliarden, Sondervermögen genannt, wird in die Zukunft investiert.
  • Vorher: Olaf Scholz muss der Bevölkerung offen sagen, mit welchen Waffen die Ukraine unterstützt wird. Nachher: Ab sofort wird nicht mehr öffentlich mitgeteilt, welches Kriegsgerät geliefert wird.
  • Vorher: Ab dem ersten Tag meiner Regierung werden die Landesgrenzen für Asylsuchende dicht gemacht. Nachher: Selbstverständlich orientieren wir uns am europäischen Recht.
  • Vorher: Das Lieferkettengesetz wird abgeschafft. Nachher: Es muss, so wie in der EU bereits beschlossen, überarbeitet werden.
  • Vorher: Mit der Linkspartei gibt es keine Zusammenarbeit. Nachher: Wenn Not am Mann ist, also am Kanzler, bitten wir um Hilfe.

Friedrich Merz ist in der Realität angekommen. Die SPD hat es vor der Wahl gewusst.

Rhader Nachdenkzeilen

Veröffentlicht am 14.05.2025

 

Kommunalpolitik Offener Brief von Julian Fragemann soll Bewegung in verfahrene Krankenhaus-Debatte bringen

Sehr geehrter Herr Heppner,
liebe Kolleginnen und Kollegen der Dorstener CDU,

wie u.a. der Presse zu entnehmen war, kommt der Ministerpräsident des Landes NRW, Herr Hendrik Wüst, am 16.5. im Rahmen einer CDU-Veranstaltung nach Dorsten.
Dies ist aus meiner Sicht eine gute Gelegenheit, um mit dem Ministerpräsidenten über die vom Laumann-Ministerium vorgesehene Streichung der kardiologischen Notfallversorgung und des Brustzentrums in unserem St. Elisabeth Krankenhaus persönlich zu sprechen.
Offensichtlich ist die vom Ministerium gewählte Entscheidungsgrundlage nicht schlüssig, wie in Stellungnahmen des Bürgermeisters, des Rates und der Vertretung des Krankenhauses nachgewiesen worden ist.
Eine Schließung von kardiologischer Notfallversorgung und Brustzentrum sind für etwaige Betroffene im Raum Dorsten eine existenzielle Bedrohung, die es abzuwenden gilt!
Da der zuständige Minister, Herr Laumann, bis heute offensichtlich uneinsichtig bleibt, muss sich aus meiner Sicht endlich der Ministerpräsident einschalten. Dass dies bislang nicht geschehen ist, ist aufgrund eines bekanntermaßen guten persönlichen Kontaktes von Herrn Bürgermeister Stockhoff in die Staatskanzlei schon verwunderlich. 
Daher fordere ich Sie auf, ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten (ggf. im Vorfeld Ihrer Veranstaltung) zu ermöglichen. Hieran sollten dann sowohl Vertreter der Ratsfraktionen sowie des St. Elisabeth Krankenhauses teilnehmen. Damit würden Sie einen starken Beitrag zu unseren gemeinsamen Bemühungen um den Erhalt der genannten Bereiche leisten.

Mit freundlichen Grüßen 
Julian H. Fragemann 
Mitglied der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dorsten

Anmerkung: Julian Fragemann wurde von der Dorstener SPD kürzlich einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gewählt

Veröffentlicht am 13.05.2025

 

Allgemein Für Sie gelesen: Begegnungen mit Tisa von der Schulenburg

Eine Entdeckungsreise

Viele Dorstener Persönlichkeiten, die in der Lippestadt wirkten, sind bereits vergessen. Schwester Paula macht da eine Ausnahme. Sie ist eine Ausnahmeerscheinung. Ein neues Buch, herausgegeben von Erika Reichert und Edelgard Moers, bestätigt das auf 150 bestens gestalteten und reich bebilderten Seiten. Trotz der vielen vorliegenden Publikationen von und über Tisa von der Schulenburg, die nach ihrem Eintritt in das Dorstener Ursulinen-Kloster den Namen Schwester Paula trug, wird der aufmerksame Leser wieder neue Erkenntnisse über eine starke Frau gewinnen. Wenn 25 Autorinnen und Autoren sich an ihre Begegnungen zu unterschiedlichen Zeiten mit Tisa erinnern, werden alle Stationen ihres abenteuerlichen, mit vielen Brüchen versehenen Lebens aufgeblättert. Nicht voyeuristisch, eher hinterfragend, verständnisvoll, letztlich bewundernd. Es ist unmöglich, hier in wenigen Zeilen aufzuzeigen, aus welchem Blickwinkel Schwester Paula in dem neuen Buch von den Autoren betrachtet und beschrieben wird. Bemerkenswert ist, dass auch junge Menschen in beschriebenen Schulprojekten lebendige Geschichte am Beispiel einer ungewöhnlichen Dorstener Künstlerin und Nonne erarbeitet haben. Die Herausgeberinnen Erika Reichert und Edelgard Moers haben mit diesem neuen „Tisa-Buch“ eine Lücke im Wissen um Schwester Paula geschlossen. Vielleicht bieten die 5 Vornamen der beschriebenen Persönlichkeit einen weiteren Anlass, sie in Lebensabschnitte einzuordnen. Elisabeth, die Adlige - Mary, die Engländerin - Caroline, die ausgelassene Berlinerin - Veronika, die Verunsicherte - Margarethe, die Nachdenkliche - Schwester Paula, die Angekommene.

Dirk Hartwich

(Das Buch kann u. a. in der Stadtagentur Dorsten erworben werden)

Veröffentlicht am 12.05.2025

 

Kommunalpolitik Dorsten: Der Bergbau geht weiter um

Was tun mit der Erbschaft?

Mit Kohle Kohle machen. Eine grandiose Geschäftsidee, die unserer Region über Jahrzehnte Wohlstand brachte. Die Kumpel, die unter Tage Schwerstarbeit leisteten, entwickelten untereinander ein mit Stolz gepaartes Zusammengehörigkeitsgefühl. Dann die erste Absatzkrise. „Strauß und Schiller - Zechenkiller“, so skandierten die enttäuschten Malocher. Der Niedergang der Bergwerksbetriebe, in der Folge auch das Schrumpfen der Stahlindustrie, ließen sich nicht aufhalten. Die Globalisierung zwang zur „Anpassung“, wie Betriebsstilllegungen jetzt bezeichnet wurden. Die Dorstener Zeche Fürst Leopold, unterstützt von einer solidarischen Stadtgesellschaft, hat sich lange dagegen gewehrt. Zurück blieb eine Erbschaft, mit der sich alle Städte im Revier dauerhaft beschäftigen müssen. Der Begriff „Ewigkeitskosten“ ist selbsterklärend. Dorsten musste bitter feststellen, dass die Versprechungen der Zechenbetreiber in wesentlichen Punkten nicht eingelöst wurden. Erst sollte ein Mega-Steinkohle-Kraftwerk in der Lippestadt den Bestand von Fürst Leopold sichern, dann die Aussicht, mit „Bergabfall“ eine Halde auf dem Stadtgebiet zu errichten, die nach Abschluss der Schüttung, Dorsten mit einer öffentlichen Parklandschaft bereichern sollte. Heute Ist die Zeche geschlossen, die Kraftwerksplanung storniert, Bergsenkungen beeinträchtigen die Landschaft, Pumpen müssen dauerhaft dafür sorgen, dass das Grubenwasser nicht steigt. Die Bergehalde scheint sich in Teilen zur abgeschlossenen Sondermülldeponie zu entwickeln. „Dorsten hat die Zeche zu bezahlen“, so lässt sich der aktuelle Streit zwischen unserer Stadt und den Folgekonzernen der Ruhrkohle AG beschreiben. Eine Erbschaft, die die Gerichte beschäftigen wird, signalisieren Stadtrat und Verwaltung einmütig. Ende offen!

Rhader Nachdenkzeilen

Veröffentlicht am 10.05.2025

 

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"Um wirklich zu leben, kann man nicht sitzen bleiben.
Leben heißt immer: sich in Bewegung setzen,

auf den Weg machen, träumen, planen,
offen für die Zukunft sein."

Papst Franziskus. Predigt im Petersdom, 2024 

 

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