Noch machen Kultur und Weiterbildung einen Bogen um Rhade
Dass es seit Jahren kein städtisches Kulturangebot vor Ort gibt, und dass auch die VHS den Weg nach Rhade nicht findet, hat den Unterzeichner motiviert, ein Thesenpapier zu erstellen und dem Orga-Team des Bürgerforums vorzulegen. Hans-Peter Steffens griff den Faden auf und organisierte ein Informationsgespräch im Rathaus. Ziel sei, so Steffens, gemeinsam für Verbesserungen auf diesem Gebiet zu sorgen. Zur Realität gehört aber, dass der Satz „Wer aus dem Rathaus kommt, ist schlauer“, hier nicht passte. Das vor einer Woche stattgefundene Bürgerforum war daher eine gute Gelegenheit, nochmals nachzuhaken. Hans-Peter Steffens präsentierte Auszüge des Thesenpapiers und wiederholte engagiert die Forderung, künftig auch in Rhade städtische Kultur und Weiterbildung vorzusehen. Wichtig ist, dass er parallel das Angebot machte, „alte Zöpfe abzuschneiden“, um gemeinsam Rhade auch auf diesem wichtigen Gebiet weiterzuentwickeln. Dass er dabei keinen einfachen Stand bei der anwesenden Verwaltungsspitze hatte, darf kritisch angemerkt werden. Deren Position lautete in Kurzfassung: "Wir fragen die Bürger was sie wollen, dann prüfen wir die Machbarkeit und entscheiden abschließend“. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass städtische Kultur- und Weiterbildung vor Ort eine Pflichtaufgabe sei und dass der Ansatz, nur nachfrageorientiert zu handeln, dem Gleichheitsgrundsatz in Dorsten und den Stadtteilen widerspricht. Selbst der Vorschlag einer Zuhörerin, mindestens einmal jährlich in allen Dorstener Stadtteilen eine Kindertheatervorstellung zu organisieren, wurde nicht einmal aufgegriffen. Fazit: Es ist gut, dass erstmals das Thema „Städtische Kultur und Weiterbildung vor Ort“ auf der Tagesordnung des Bürgerforums stand. Um aber etwas für Rhade zu erreichen, muss es immer wieder neu aufgerufen werden.
Dirk Hartwich