Dorsten: Die Halbzeitanalyse

Kommunalpolitik

Reicht die Kondition für die zweite Hälfte?

Die Dorstener Parteien haben sich in die Sommerpause verabschiedet. Das gilt auch für die 6 Fraktionen mit insgesamt 44 Ratsmitgliedern. Während die Letztgenannten von Zeit zu Zeit öffentlich wahrnehmbar sind, sind alle Parteien in der Lippestadt seit langer Zeit abgetaucht. Das eröffnet der Verwaltung einen riesigen Spielraum der alleinigen Gestaltung unserer Stadt mit ihren 11 Stadtteilen. Die Einrichtung von Bürgerforen, deren Pflege durch die Rathausmitarbeiter, vorneweg durch den Bürgermeister, kann inzwischen ungewollt als Parteiarbeit von unten eingestuft werden. Während die 44 Ratsvertreter aber ihre Legitimation der ehrenamtlichen Kommunalarbeit durch Wahlen erhalten haben, können sich die Bürger der genannten Foren nur auf zufällig teilnehmende Anwohner des jeweiligen Ortsteils berufen. Dennoch sind sie ein Gewinn. Das Fazit des Bürgermeisters in der Halbzeit der Legislaturperiode, vergleiche dazu die Dorstener Zeitung vom 22. Juni 2023, gilt richtigerweise fast ausschließlich dem eigenen Kontrollgremium, dem Stadtrat. Tobias Stockhoff (BM), dem absolute Omnipräsenz in Dorsten bescheinigt werden muss, bewertet die Zusammenarbeit der demokratischen Fraktionen untereinander und mit der Verwaltung als konstruktiv und kollegial. Interessant bei seiner Bilanz sind die Zukunftsaufgaben für den zweiten Teil der Wahlperiode. Verkehr, Klima, Energie, Wohnung, Gewerbe, Schulen, Kitas, … - die Liste ist lang und anspruchsvoll. Der aufmerksame Bürger ist sehr skeptisch, ob die Kondition aller Beteiligten reicht, um die genannte Liste abzuarbeiten. Und den Lippestadtparteien ist zu wünschen, dass sie bald wieder in den Spielbetrieb der Demokratie eingreifen.

Ein Rhader Kommentar in der Halbzeitpause der laufenden Kommunalwahlperiode

 
 

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