Abkupfern erlaubt – Dorstener Verkehrswende einleiten
Sie ist 35 und Deutschlands erste Professorin für Radverkehrsmanagement. Jana Kühl lehrt künftig in Salzgitter, wie Mobilität und Umweltschutz gemeinsam in Einklang zu bringen sind. Dabei betont sie, dass das Fahrradfahren, der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie die Fußgänger eine gleichberechtigte Einheit bilden. Eine Erkenntnis, die in Dorsten seit Jahren auf dem Tisch liegt. Und dass die Rhader Sozialdemokraten immer wieder daran erinnern, gehört zur bitteren Wahrheit dazu. Nämlich, dass die Forderungen ständig mit „ja, aber“ im Rathaus bewertet und zur Seite gelegt werden. Ein neuer Stadtrat, ein neuer Versuch. Dorsten muss jetzt einen Fahrradbeauftragten einstellen, der die Arbeit des Ein-Mann-Verkehrsplaners schwerpunktmäßig begleitet. Das Ziel, eine Verkehrswende in Dorsten ist so komplex, dass sie ohne hauptamtliche Begleitung nicht gelingen kann. Die Ernennung eines ehrenamtlichen Fahrrad-Bürgermeisters in Dorsten wäre zwar ganz nett, aber reine Symbolik. Als Ersatz für eine Fachkraft im Rathaus zu wenig. „Von anderen lernen, heißt siegen lernen“, eine etwas geänderte DDR-Losung, die, losgelöst vom ideologischen Ballast, so verkehrt nicht ist. Ein Blick nach Holland und Dänemark zeigt, was geht, wenn man will. Abkupfern erlaubt, rufen wir erneut den 44 neuen Ratsmitgliedern und der Verwaltung in der Lippestadt zu.
Ein Zwischenruf aus Rhade