Gestern vor 40 Jahren wurde der Grauschleier der Stadtgeschichte beiseite geschoben (Fortsetzung des gestrigen Berichts)
Die Dokumentation
Zurück zur Präsentation des Dokumentierten. Jetzt wurde den Besuchern klar, dass die Forschungsgruppe nicht anklagen, sondern aufklären wollte. Jetzt erhellten sich einige Gesichter, obwohl sie vor Scham eigentlich die Farbe hätten wechseln müssen.
Der Erfolg der Geschichtsarbeit ist auch an dem verkauften ersten Band von „Dorsten unterm Hakenkreuz“ abzulesen. Eine zweite Auflage musste gedruckt werden. Auch sie ist, wie die weiteren vier Bände, die in den Jahren 1984 bis 1987 erschienen, komplett vergriffen. Die Forschungsgruppe wuchs, das anfängliche Misstrauen gegenüber dem Redakteur Stegemann und dem Ratsvertreter Hartwich und ihrer Forschungsarbeit schwand. Dass in der Folge der Bürger-Recherchen das Jüdische Museum Westfalen in unserer Stadt durch den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau eröffnet wurde, ahnte im Mai 1983, also heute vor 40 Jahren, keiner der Akteure der ersten Stunde. Sie betrachten mit Genugtuung und Dankbarkeit, dass der Stein, den sie 1983 ins Wasser geworfen haben, immer noch Wellen schlägt.
Die Hoffnung
„Wir hoffen, dass die Nazi-Opfer, hier und da, nie vergessen werden und wünschen, dass starke demokratische Strukturen mörderische Ideologien bereits im Anfangsstadium ins Abseits verweisen“, so abschließend Wolf Stegemann und Dirk Hartwich gegenüber der Dorstener Zeitung.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung erinnerten Wolf Stegemann und Dirk Hartwich an das dunkelste Kapitel der Dorstener Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert
Nachsatz 1: Auf der Internetseite www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de können viele Texte der vergriffenen Bände 1 bis 5 nachgelesen werden.
Nachsatz 2: Im nächsten Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck und der Stadt Dorsten wird unter der Überschrift „Nicht das Erinnern, das Vergessen ist die Gefahr“, ein umfassender Aufsatz von Dirk Hartwich veröffentlicht.