Ein offener Brief aus Rhade an unsere Verteidigungsministerin

Bundespolitik

Was haben unsere Soldaten noch in Afghanistan zu suchen?

Sehr geehrte Frau Kramp-Karrenbauer, sehr geehrte Frau Verteidigungsministerin,

schieben wir einfach mal die CDU-Krise, das Corona-Drama und die Waffenfunktionsprobleme der Bundeswehr beiseite. Betrachten wir nüchtern die Lage in Afghanistan, wo mal unsere Freiheit bereits am Hindukusch verteidigt werden sollte. Eine riesige westliche Militärallianz hat nach dem Terrorakt in NewYork vor 19 Jahren versucht, das Böse, das dort ausgebrütet wurde, auszurotten. Die Erfolge waren nie nachhaltig. Die Allianz der westlichen Willigen schrumpfte von Jahr zu Jahr. Jetzt ziehen sich sogar die Amerikaner zurück. Die Demokratie in Afghanistan ist nie eine gewesen und wird auch keine werden. Die letzte Wahl hat gezeigt, dass dort nichts funktioniert, was es noch rechtfertigt, unsere Soldatinnen und Soldaten dort zu gefährden. 2 Präsidenten behaupten, die letzte Wahl gewonnen zu haben und haben sich aktuell sogar noch vereidigen lassen. Unsere afghanischen Partner verdienen es nicht, weiter militärisch unterstützt zu werden. Und unser amerikanischen „Freunde“ zeigen sich ebenfalls unberechenbar und lassen unsere Bundeswehr im Stich. Reagieren Sie bitte und holen unsere Soldaten zurück! Für jeden Tag, der diese längst überfällige Entscheidung verlängert, tragen Sie die Verantwortung, die Soldatinnen und Soldaten vor Ort aber das Risiko. Das Risiko, einen inzwischen vollkommen sinnlosen Einsatz mit dem Leben zu bezahlen.

Ein besorgter Zwischenruf aus Rhade

(Der Offene Brief wird heute der Verteidigungsministerin und der SPD-Bundestagsfraktion per E-Mail zugestellt. Sollte es eine Reaktion geben, wird sie an dieser Stelle ebenfalls veröffentlicht).

   

 
 

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