Ein Sozialdemokrat blättert in seinem Mitgliedsbuch

Ortsverein

Kleine Geschichte von unten - einmal ganz anders

Nur 7 Tage nach dem überragenden Bundestags-Wahlsieg der SPD mit Willy Brandt (Willy wählen), wurde 1972 ein neues Mitglied in Rhade in den Kreis der Sozialdemokraten aufgenommen. Inzwischen sind 51 Jahre vergangen. Die SPD, damals mit 45,8% Wahlsieger, hat deutlich „abgespeckt“. Das Auf und Ab der folgenden Jahre hat nicht wenige Neumitglieder aus dem Jahr 1972 verunsichert und zum Abschied bewogen. Andere, wie im vorliegenden Beispiel, engagieren sich bis heute aktiv. Grundlage dafür sind die ersten Seiten des Mitgliedsbuchs, die das Grundsatzprogramm der SPD beinhalten. Verabschiedet 1959 in Bad Godesberg. Die Erste Beitragsmarke, sie wurde monatlich geklebt, hatte einen Wert von 3 DM. Später zierten kurze Slogans die Marken. 1988: „Fortschritt nur mit uns.“ 1995: „Die Zukunft gewinnen.“ Dann wurde an große Sozialdemokraten erinnert. 2015 - Helmut Schmidt. 2020 - Jochen Vogel. Sondermarken erhielten die Mitglieder, die wichtige Parteikampagnen mit einer Zusatzspende unterstützten. 1976: „Den Frauen mehr Chancen.“ 1984: „Macht Europa stark“. Das Mitgliedsbuch in blauer (!) Farbe, hat in den vergangenen 50 Jahren deutlich an Festigkeit verloren. Alle vorgesehen Seiten sind mit Beitragsmarken gefüllt. Fast könnte man auf die Idee kommen, die SPD hat nicht damit gerechnet, Mitglieder über einen so langen Zeitraum zu behalten. Die Parteistatistik zeigt aber, dass das Rhader Beispiel überhaupt kein Einzelfall ist. Gut zu wissen.

 
 

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