Eine „Wirtschaftsweise“ lobt und tadelt deutsches Regierungshandeln

Bundespolitik

Eine deutsche Professorin lehrt in Kalifornien amerikanischen Studenten, wie Ökonomie geht. Parallel sitzt sie als eine von fünf Experten im „Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“, der unsere Bundesregierung berät. Ulrike Malmendier (50) hält uns in einem Interview mit der ZEIT den Spiegel vor. Darin sehen wir als erstes, dass das Gute viel zu wenig herausgestellt wird. Sie nennt, neben dem stabilen Arbeitsmarkt, insbesondere die erfolgreiche Krisenbewältigung, die durch den Krieg in der Ukraine und Corona unsere Regierung auf allen Positionen extrem gefordert hat. Sie sieht aber auch, dass die niedrige Wachstumsrate ein Problem darstellt. Die Antwort lautet: Investieren! Investieren besonders in Bildung. Ulrike Malmendier schlägt u. a. vor, für alle neu geborenen Kinder ein Startkapital anzulegen und mit monatlich 10 Euro aufzustocken, das am 18. Geburtstag zum Investieren in die Zukunft genutzt werden kann. Utopie? Ein Blick nach Schweden, Israel, USA und in andere Länder zeigt, dass das funktioniert. Der Begriff zu langsamer BÜROKRATIEABBAU kommt mehrfach in dem Statement der Wirtschaftsexpertin vor. Mehr ausprobieren und riskieren, lautet ihr Vorschlag. Und die Schuldenbremse? Zitat der Professorin: „Als meine amerikanischen Kollegen gehört haben, dass die Deutschen die Schuldenbremse in die Verfassung schreiben und jetzt Verfassungsrichter über den Bundeshaushalt entscheiden - da haben sie sich schiefgelacht.“

Wochenendgedanken aus Rhade auf Grundlage des ZEIT-Interviews „Ich laufe gegen Mauern“ vom 22. 2.2024

 
 

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