Forks Busch - Eine persönliche Reflexion in Form eines Offenen Briefes

Stadtentwicklung

Forks Busch - Weniger wäre mehr

Eine kurze persönliche Reflexion zur aktuellen Diskussion „Forks Busch“. Die Einbeziehung des Landschaftsbüros Schmidt ist in mehreren Punkten wertvoll und hilfreich.

  1. Der Bereich Klima und Ökologie erhält (endlich) einen wichtigen Stellenwert in der aktuellen Dorfentwicklungsplanung.  
  2. Der gutgemeinte Ansatz der Verwaltung, Stadtentwicklung für Rhade (und Lembeck) ausschließlich als reine Bürgerbeteiligung ohne fachliche Führung, nur mit Moderation zu organisieren, zeigt am genannten Beispiel, nicht umfassend zu funktionieren.
  3. Die Präsentation der Forks-Busch-Expertise des Büros Schmidt bestätigt eindrucksvoll alle Erkenntnisse, die die Stadt Dorsten seit 1975 mehrfach durch Bürgerbeteiligung, Einbeziehung von externen Fachbüros, des eigenen Planungsamtes und der Diskussion und Beschlussfassung in den politischen Gremien bereits gewonnen und dokumentiert hat. 
  4. Die jetzt ehrenamtlich vor Ort agierenden Bürger verdienen uneingeschränkt Respekt und Dank für ihr Engagement. Ihre Anregungen, Forks Busch zu einem Bürgerpark zu gestalten, sind im Prinzip nicht falsch, berücksichtigen aber leider zu wenig, die jetzt wieder aktuell gewonnenen Erkenntnisse zur klimatischen und ökologischen Funktion dieses Waldstücks.
  5. Das vorgestellte Gutachten könnte die plakative Überschrift tragen: Weniger ist mehr! Ein eindrucksvolles Plädoyer für kommunalen Klimaschutz mitten im Dorf.
  6. Die Enttäuschung der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung, die sich durch das Gutachten in ihrem Engagement gebremst fühlt, ist nachzuvollziehen, hat aber ihre Ursache in der fehlenden fachlichen Führung bei der Dorfentwicklungsplanung. Vergleiche hierzu Punkt 2.
  7. Die Präsentation der Expertise am 29. April vor Ort zeigte auch eindrucksvoll, dass insbesondere die Anlieger rings um Forks Busch den Wert des Waldstücks erkannt haben und einer Veränderung eher ablehnend gegenüberstehen. Falsch wäre, das nur als egoistisches Eigeninteresse auszulegen.
  8. Meine Empfehlung nach Wertung aller Erkenntnisse zu Forks Busch, seit 1975 (kommunale Neugliederung) bis heute, lautet: Gemeinsam mit den Anliegern, dem Fachbüro Schmidt, der Verwaltungsfachabteilung, der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung, den beiden vor Ort präsenten Parteien und interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Aspekt, „Rhader Klima“ im Allgemeinen und am Beispiel „Forks Busch“ im Besonderen, neu aufzugreifen.

Ich bitte abschließend die Verwaltung und den Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt Dorsten (UPA), bei der Behandlung im Mai, das bisherige Dorfentwicklungsverfahren nicht nur zu loben, sondern die genannten Schwachpunkte selbstkritisch einzuräumen und nachträglich auszuräumen.

Mit freundlichen Grüßen 

Dirk Hartwich

 
 

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