Holocaust-Gedenktag - und was Dorsten damit zu tun hat

Gesellschaft

Eine Bürgerinitiative stellte Fragen und dokumentierte die Antworten

Als um 1980 im Dorstener Kulturausschuss kritische Fragen zur Nazizeit und dem Verbleib der jüdischen Gemeinde gestellt wurden, war große Ratlosigkeit auf der Verwaltungsbank erkennbar. Ein Journalist der Ruhr Nachrichten, der als interessierter Zuhörer dabei war, motivierte den Fragesteller aus der SPD-Fraktion, gemeinsam nachzuforschen. Das war der Startschuss für den überparteilichen Arbeitskreis „Dorsten unterm Hakenkreuz“, der in den Folgejahren Erstaunliches über die Nazizeit und die systematische Vertreibung der bis dahin hoch geachteten jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus der Lippestadt erforschte. 1983 wurde das gesammelte Wissen in einem ersten Buch mit dem Titel „Die jüdische Gemeinde“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Interesse war so groß, dass die Auflage schnell vergriffen war. Weitere Bücher „Dorsten unterm Hakenkreuz" folgten. Dass später sogar das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten gebaut wurde, war in den Anfangsjahren der Forschungsarbeit von unten weder erkennbar noch für möglich gehalten. Im Band 1 werden auf der letzten Umschlagseite diejenigen genannt, die den Arbeitskreis Dorsten unterm Hakenkreuz bildeten. U. a. Schwester Johanna Eichmann, Hans Drewes, Christiane Koch, Willi Risthaus, Angela Schneider, Elisabeth Schulte-Huxel, Brigitte Hartwich, Brigitte Stegemann-Czurda, Stefan Tunn, Schwester Paula. Der eingangs erwähnte Journalist war Wolf Stegemann und der Fragesteller im Ausschuss - Dirk Hartwich.

Eigener Beitrag. Auf der Internetseite www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de können die Dokumentationen der gleichnamigen Forschungsgruppe nachgelesen werden. Die meisten Bücher sind inzwischen vergriffen.

 
 

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