Investieren in die Zukunft heißt - in Bildung zu investieren

Bildung & Forschung

Die SPD hat da etwas vorzuweisen - muss aber immer neue Erkenntnisse berücksichtigen

Solange ist das noch gar nicht her, dass höhere Bildungsabschlüsse den Privilegierten und Reichen vorbehalten waren. Diese Ungerechtigkeit zu beseitigen gehörte zu den ersten programmatischen Aussagen der seit über 150 Jahren bestehenden Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Angefangen hat es mit sogenannten Arbeiterbildungsvereinen. Nicht zu vergessen, das systematische, flächendeckende Volkshochschulangebot, bis hin zur Abschaffung des Studiengeldes und der kostenfreien Kita. Die SPD war immer Vordenker, andere Parteien sprangen mit Zeitverzug auf den bereits fahrenden Zug. Nun gibt es eine Langzeitstudie*), die nicht nur die Schulen als wesentlichsten Faktor für Bildungsgerechtigkeit benennt, sondern das Elternhaus. In Kurzfassung: Die Eltern, die sich mit Ihren Kindern bereits im Säuglingsalter beschäftigen, mit ihnen spielen, ihnen vorlesen, mit ihnen singen und sprechen, diese Kinder haben einen unaufholbaren  Wissens-, sprich Bildungsvorteil gegenüber den bereits im Elternhaus „unterversorsorgten“ Kindern. Diese Differenz zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Schullaufbahn. Konkret: Schule und Erzieher können das nicht ausgleichen. Die SPD, die mit Arbeiterbildungsvereinen begann erfolgreich zu sein, muss diesen Aspekt in ihrer Zukunftsdiskussion künftig berücksichtigen.

Eigener Beitrag. Grundlage: ZEIT-Artikel „Ungerecht von Anfang an“, 10.06.2021

*) NEPS, Nationales Bildungspanel. Seit 2009 werden rund 60.000 Testpersonen immer wieder zu ihrer Bildungsbiografie gefragt und parallel das gesamte Umfeld

 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 004474529 -