Ist die Liberalisierung des Cannabis-Konsums ein Fortschritt?

Gesundheit

Verbotsschild an Jugendtreffpunkten zeigt den Widerspruch deutlich auf

Alle Drogen schädigen die Gesundheit. Sie gaukeln ein momentanes Wohlgefühl vor, machen aber abhängig. Eigentlich ein Grund, die Herstellung, den Verkauf und den Gebrauch ohne Ausnahme im eigenen Land zu verbieten. Was so vernünftig klingt, ist mit der Realität auch nicht annähernd in Übereinstimmung zu bringen. Mit Drogen aller Art kann nämlich viel Geld verdient werden. Bei Tabak und Alkohol erhöht selbst der Staat mit Steuern auf diese Produkte seine Einnahmeseite. Neben diesen tolerierten, sprich legalen Drogen, sind es besonders die illegalen, über deren Verbot seit Jahren mit unterschiedlichem Zungenschlag diskutiert wird. Cannabis ist eine Droge, die bisher auf der Verbotsliste des Staates stand. Skrupellose Händler strecken aber das Kraut mit anderen stark süchtig machenden Stoffen, um sich so dauerhaft Konsumenten zu sichern. Um diesen „tödlichen“ Schwarzmarkt auszutrocknen, wurde nun beschlossen, Cannabis aus der Schmuddelecke zu holen und den privaten Anbau weniger Pflanzen und den Gebrauch geringer Mengen zuzulassen. Dass die gesetzlichen Auflagen kaum kontrolliert werden können, leuchtet jedem Zeitgenossen ein. Die in unserer Stadt an Jugendzentren aufgestellten Schilder, die das Kiffen im Umkreis von 100 Metern verbieten, sind gut gemeint, aber eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit. „Mehr Fortschritt wagen“, so der Titel über dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Ob die Quasi-Freigabe von Cannabis wirklich als ein Fortschritt bezeichnet werden kann, muss die Zukunft zeigen. Eine gesunde Skepsis ist angebracht.         

Rhader Nachdenkzeilen

 
 

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