Klimaschutz: Der Teufel steckt im Detail – Nachhilfe für die Grünen

Umwelt

Was wird z. B. aus dem Fernwärmenetz in NRW?

 

Unstrittig ist, dass wir alle Verantwortung tragen, um den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu übergeben. Wir haben es dabei aber mit 2 Seiten einer Medaille zu tun. Einerseits - Erkenntnis und Analyse, andererseits -  praktische Umsetzung. Gut, dass die SPD auch das Soziale im Blick hat. Ein Aspekt, den die Grünen weitgehend ignorieren. Am Beispiel des modernen Fernwärmenetzes in NRW, dem größten in Europa, kann gut aufgezeigt werden, dass noch viele Hausaufgaben gemacht werden müssen, um das Prädikat „KLIMANEUTRAL“ zu erwerben. Überwiegend kommt nämlich die Fernwärme, die ins Netz gespeist wird, als Abwärme von unseren Kohlekraftwerken. Werden sie, wie beschlossen, in knapp 20 Jahren komplett vom Netz genommen sein, muss die Wärme von anderen Energieträgern kommen. Wind, Photovoltaik, Wasserstoff? Das reicht nicht, sind sich alle Experten einig. Ein aktuell diskutierter Lösungsansatz: Tiefenbohrungen. Also Geothermie. Dazu müsste mindestens 2000 Meter gebohrt werden. Das braucht Zeit. Der Untergrund in dieser Tiefe ist hier nicht erforscht. Jetzt sollen Probebohrungen, u. a. in Bochum erfolgen, um  zu erkunden, ob das vermutete, über 80 Grad C. heiße Grundwasser, wirtschaftlich gefördert werden kann. Um aber das vorhandene Fernwärmenetz komplett so zu betreiben, wäre eine Vielzahl von Bohrlöchern erforderlich. Umweltverträglich? Sicher? Bezahlbar? Fragen, die uns in den kommenden 10 Jahren beschäftigen werden. Und den Grünen sei empfohlen, sich nicht in Forderungen weiter gegenseitig zu überbieten, sondern auch die Detailfragen und das Soziale im Blick zu behalten.

 

Ein Zwischenruf aus Rhade (Grundlage „ Mollig warm ohne Kohle“ , ZEIT 12.12.2019)

 
 

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