Landwirtschaft in der EU – Ackern um jeden Preis

Umwelt

Weiter wie bisher? - Das geht gar nicht!

 

GAP, ein Kürzel, das kaum einer kennt, das aber jährlich Milliarden Euro bewegt. Gemeinsame Agrarpolitik in Europa, so die Übersetzung. 400 Milliarden Euro (!) jährlich beträgt der größte Brüsseler Haushaltsposten. Um die Verteilung ringen ganze Herscharen von Lobbyisten. Gerecht geht es dabei nicht zu. In erster Linie profitieren die Großen die immer größer werden und die Kleinen schlucken. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Zahl der Höfe in Deutschland halbiert. Als die EU (EWG) nach 1945 mit 6 Ländern startete, stand die schnelle Lebensmittelversorgung der Bevölkerung ganz oben auf der Agenda der Regierungen. Subventionen flossen, nach kurzer Zeit wurden Überschüsse erwirtschaftet, die in den Export weitergeleitet wurden. Dennoch stiegen die Subventionen mit immer neuen Begründungen weiter. „Produktionsstützen, Exportzuschüsse, Hektargelder“, so nur einige, die sich heute auf 400 Mrd. Euro/a summieren. Je Hektar werden knapp 230 Euro jährlich jedem Landwirt überwiesen. Unabhängig davon, was er auf der Fläche anbaut. Monokulturen sind u. a. die Folge. Nun ein erster Korrekturversuch. Nur wer künftig  vorgeschriebene Ökoauflagen erfüllt, erhält noch den vollen Hektarzuschuss. Alle Landwirte, die aber so weiter wirtschaften wollen wie bisher, müssen eine bis zu 30%-Kürzung in Kauf nehmen. Ist das der Beginn einer Agrarwende? Ja, aber nur dann, wenn auch wir Verbraucher unseren Anteil dazu beitragen.

 

Ein Zwischenruf aus Rhade an die Landwirtschaft, die Verbraucher und die Parteien

 

(Grundlage dieses eigenen Textes ist ein Artikel in der ZEIT vom 12. Mai 2021 von Merlind Theile unter der Überschrift: „Hier verstecken sich Milliarden“.)

 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 004493567 -