Leitungsnetze: Schermbeck folgt dem Beispiel Dorsten

Kommunalpolitik

Eine Gelegenheit, sich zu erinnern - Widerstände kamen überwiegend von der CDU und aus dem Rathaus

Immer dann, wenn eine Kommune finanziell klamm war, wurde das Tafelsilber verkauft. Die eigene Energieversorgung und Verteilung wurde aufgegeben, börsennotierte Unternehmen übernahmen. Andere hielten durch und profitierten wegen ihrer Weitsicht. In Dorsten waren es die Sozialdemokraten, die frühzeitig (2010) daran erinnerten, den abgeschlossenen Stromnetz-Vertrag mit RWE nicht zu verlängern, sondern das Netz zu kaufen und damit den Wiedereinstieg in eigene Stadtwerke einzuleiten. Fachlich bestens vom „Verband kommunaler Unternehmen VKU“ unterstützt, begann die SPD in Dorsten „dicke Bretter zu bohren“. Hans-Udo Schneider, damals Bürgermeisterkandidat der SPD und von den Grünen unterstützt, hat mit dem Begriff „Kommunale Energiewende“ offensiv geworben. Der Gegenwind, von der CDU und dem Rathaus entfacht, hatte Sturmstärke, warf aber die besseren Argumente nicht um. Heute ist die Dorstener Netz-GmbH eine finanzielle Erfolgsgeschichte für die Lippestadt. Dass Schermbeck dieses Modell jetzt kopiert, ist folgerichtig. Interessant ist dabei, dass der Dorstener Noch-Kämmerer Hubert Große-Ruiken, übrigens parallel stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU in Schermbeck, einer der Geschäftsführer der neuen Schermbecker Gemeindewerke GmbH werden soll. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Gespräche im Rathaus, die von Mitgliedern des sozialdemokratischen Arbeitskreise „Energie - Klima - Umwelt“ u. a. mit Wolfgang Quallo und Hubert Große-Ruiken mehrfach geführt wurden. Es kostete viel Kraft und Zeit, beide zu überzeugen. Heute sieht es so aus, als wäre ihre Weitsicht im Rathaus geboren worden. Manchmal tut es gut, auch nach mehr als 10 Jahren an den wahren Sachverhalt zu erinnern.

Dirk Hartwich - langjähriger Koordinator des überparteilichen Dorstener Arbeitskreises „ENERGIE - KLIMA - UMWELT“

 
 

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