Licht- und Schattenseiten in Dorsten

Kommunalpolitik

Hier Dialogbereitschaft, dort unversöhnliche Ab- und Ausgrenzung

Dorsten feiert in diesen Tagen mit informativen Veranstaltungen unser Grundgesetz. Am zurückliegenden Donnerstag besuchte der frühere Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei das Jüdische Museum in der Lippestadt. Er schilderte eindringlich die Nazi-Verbrechen an den Juden im Namen Deutschlands, die Deportationen in die Region Riga, heute Lettland, sowie die grausame Ermordung zig-tausender  Menschen. Gegen das Vergessen hat sich das sogenannte Riga-Komitee gegründet, ein Zusammenschluss mehrerer Kommunen, darunter Dorsten. 90 Minuten absolute Stille unter den zahlreichen Zuhörern. Ohne es auszusprechen, begleitete der dritte Artikel unseres Grundgesetzes (Auszug), „NIEMAND DARF WEGEN SEINES GESCHLECHTS, SEINER ABSTAMMUNG, SEINER RASSE, SEINER SPRACHE, SEINER HEIMAT UND HERKUNFT, SEINES GLAUBENS, SEINER RELIGIÖSEN ODER POLITISCHEN ANSCHAUUNGEN BENACHTEILIGT WERDEN“, den Vortrag des Ex-Politikers. Dazu passend der Gesang am Beginn und zum Ende der Veranstaltung von Barbara Seppi und die Worte des Bürgermeisters. Ein Lichtblick der Grundgesetzfeierlichkeiten. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Parallel zu den GG-Feierlichkeiten wird in unserer Stadt darüber diskutiert, wo eine zentrale Flüchtlingsunterkunft für 10 Jahre errichtet werden soll. Im Artikel 5 des GG steht (Auszug), „JEDER HAT DAS RECHT, SEINE MEINUNG IN WORT, SCHRIFT UND BILD FREI ZU ÄUSSERN …“ Dieses Recht darf aber nicht so ausgelegt werden, dass Hass, Hetze und Beleidigungen, einen notwendigen Dialog vergiften. Wenn Kommunalpolitiker aus einer städtischen Informationsveranstaltung mit Bürgern berichten, noch nie soviel Schreiereien und Verunglimpfungen ausgesetzt worden zu sein, dann muss unsere gesamte Gesellschaft mit dem Grundgesetz in der Hand Aufklärung leisten und verdeutlichen, wo die roten Linien in der Demokratie verlaufen.

Eine Rhader Würdigung des Grundgesetzes mit aktuellen Beispielen

 
 

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