Parteien- und Politikverdrossenheit gefährden unsere Demokratie

Gesellschaft

Sonntagsgedanken und ein Appell aus Rhade

Nein, es sind nicht immer die Politiker und Politikerinnen, die zu unfähig und zu doof sind, Probleme zu lösen. Es sind auch unsere verfassungsgemäßen Strukturen, die ein schnelles Handeln „aus dem Bauch heraus“ verbieten. Auch „der gesunde Menschenverstand“, der häufig zur Beurteilung einer Sache herangezogen wird und in der Folge zur Verurteilung der Politik(er) führt, muss aus gutem Grund einen „Maulkorb“ tragen. In unserem föderalen System mit 16 Bundesländern haben wir, die Bürger, 16 Landesregierungen demokratisch gewählt. Rote, schwarze, grüne und gelbe Parteifarben in den Landesregierungen signalisieren, dass hier differenziert abgestimmt wurde. Und das nicht alle gleich denken, ist erst einmal kein Nachteil. Im Gegenteil. Der Meinungsaustausch und das Ringen um den besten Weg führt in der Regel zu guten Entscheidungen. Dass sie, kaum verkündet, sogar von einigen beteiligten Akteuren und nicht wenigen Medien sofort wieder madig geredet und geschrieben werden, trägt auch zur erwähnten Parteien- und Politikverdrossenheit bei. Nutznießer sind diejenigen, die schon immer alles besser gewusst haben und weismachen wollen, dass es auf höchst komplizierte Fragen, ganz einfache Antworten gibt. Die gibt es definitiv nicht! Dass dennoch in unserem Land relativ viele daran glauben und „Rattenfängern“ folgen, macht große Sorgen. Gefragt ist jetzt aber nicht nur das (passive) Beschreiben und Analysieren der gefährlichen gesellschaftspolitischen Entwicklung in unserem Land (und darüber hinaus), sondern ein aktives Eintreten für unser Grundgesetz und unsere Demokratie.

 
 

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