Demokratie lebt vom fairen Ringen um den besten Weg - Beleidigungen und persönliche Herabsetzungen gehören nicht dazu
Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Amerika - das Land der unbegrenzten Widersprüche. Dass, was uns die amerikanische Politik zurzeit bietet ist weder seichte Unterhaltung, noch eine schrille Politposse. Es ist eine Schande der Demokratie. Dennoch können wir hier davon lernen, nie so werden zu wollen. Die aktuell schlechten Beispiele von der anderen Seite des Atlantiks eignen sich nämlich gut, sein eigenes Verhalten immer wieder neu zu überprüfen. „Politik ist ein schmutziges Geschäft“, so leichtfertig urteilt nicht nur der Stammtisch. Politik in der Demokratie heißt aber, den parteipolitischen Konkurrenten nicht als Feind zu bewerten. Feindschaft führt in der Regel zu Hass. Und der Schritt vom Hass zur Gewalt ist ein ganz kleiner. Wenn der derzeitige amerikanische Präsident eine rechtsradikale Gruppierung jetzt öffentlich auffordert, sich nach der Wahl bereit zu halten, zeigt das eindringlich, wohin falsche Wortwahl führen kann. Nämlich zur Steigerung von Hass und in der Folge zur Infragestellung demokratischer Strukturen. Einen überzeugenderen Grund diesen charakterlosen Präsidenten abzuwählen gibt es nicht. Seine "plötzliche" Erkrankung ändert daran nichts.
Sonntagsgedanken aus Rhade