Rhade: Ärztliche Versorgung – war da was?

Gesundheit

„Alles in Butter“ – vermittelt die Kassenärztliche Vereinigung (KV)

So richtig zufrieden konnten die wenigen Besucher, die meisten kamen aus Rhade, den Heimweg nicht antreten. Sie hatten sich mehr von der Veranstaltung im Forum der VHS über die mangelhafte ärztliche Versorgung auf dem Lande versprochen. Die Rhader SPD hatte den Anstoß gegeben und eine bestens besuchte Informationsveranstaltung im Oktober 2017 mit den beiden Hausärztinnen vor Ort durchgeführt und Fragen gestellt. Nun also die Folgeveranstaltung, zu der die Stadtverwaltung, leider am falschen Ort, eingeladen hatte. Auf dem Podium: 1 Vertreter der KV, 2 Ärztevertreter (Fachärzte) aus Dorsten, sowie der Bürgermeister. Das Ergebnis ist schnell zusammengefasst:

  • Die Informationen der KV waren klar und nachvollziehbar
  • Statistisch gesehen ist in Dorsten und dem Kreis RE alles „in Butter“
  • Die Hausarztversorgung liegt in der Lippestadt knapp über 100%
  • Die Verteilung in Dorsten ist nicht gleichmäßig (Rha 2; Le 4; Wulfen 9; Hervest 6; Altstadt 11)
  • Die KV ist nicht verantwortlich für die Verteilung der Ärzte!
  • Für Rhade wäre ein „halber“ bis ganzer Hausarzt zusätzlich angebracht!
  • Die KV macht Politik für die Lage verantwortlich

Die Diskussion:

  • Statistik ist verständlich, Probleme in Rhade aber weiter vorhanden und wachsend
  • Zu geringer Verdienst der Hausärzte? Nein, entspricht inzwischen dem der Fachärzte
  • Zu viel Bürokratie? Ja, aber KV ist unschuldig. Politik und Krankenkassen haben den Schwarzen Peter
  • Möglichkeiten der Kommune? Kreativität ist gefragt. Eher erkennbar: Rat- und Hilflosigkeit
  • Hausbesuche? Liegt im Ermessen des Hausarztes!

Fazit: In der Diskussion wurde deutlich, dass Statistik nicht alles ist. Dass in Rhade zu viele Patienten auf die beiden Ärztinnen treffen, wird eher achselzuckend zur Kenntnis genommen. Die Annahme, dass die KV die Ärzte-Verteilung steuern kann, wurde klar dementiert. In Zukunft ist zu erwarten, dass die hausärztliche Versorgung allgemein noch schlechter wird. Unsere älter werdende Bevölkerung (Demographiewandel) trifft auf fast 40% aller Hausärzte, die das Rentenalter erreicht haben. Dass die Vertretungsorganisation aller Ärzte, die Kassenärztliche Vereinigung, keinen klaren Forderungskatalog in Dorsten vorstellte, sondern fast ausschließlich den Status Quo beklagte und gleichzeitig verteidigte, überraschte schon.

Eigener Bericht

 
 

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