Rhader Gedanken zum städtischen Kulturangebot – Ein Thesenpapier (Teil 4)

Kommunalpolitik

Früher war alles besser. Ein Pauschalurteil, das natürlich so nicht stimmt. Aber etwas ist dran, wenn man das frühere städtische Kultur- und Weiterbildungsangebot in Rhade mit dem heutigen vergleicht. Da waren VHS-Kurse, da war die Musikschule, da waren Theateraufführungen, sogar Kneipenlesungen gab’s. Heute ist Rhade für das Kulturamt ein weißer Fleck. „Das geht gar nicht“, so das Motiv, mit einem Diskussionspapier den Verantwortlichen im Rathaus, dem Stadtrat und den politischen Parteien in der Lippestadt den Spiegel vorzuhalten. Wir veröffentlichen die schriftlichen Anregungen in mehreren Abschnitten. Heute Teil 4.

 

Ein mögliches Kooperationsmodell Kultur für Rhade (Lembeck)

Die Stadt bietet 3 Veranstaltungen pro Jahr an und kombiniert sie mit 2-3 weiteren Veranstaltungen, die von den örtlichen Vereinen bestritten werden. Heraus käme ein Kulturabo Rhade mit entsprechender Bindung, das Gesamtangebot anzunehmen. Die Organisation und Kooperation liegt in Händen der Verwaltung, die aber selbstverständlich auf die vor Ort vorhandene Bereitschaft zur Unterstützung zurückgreifen könnte. Übrigens könnte so aus einem Stadtteilprogramm Rhade, etwas wie eine „Wanderbühne“ in weitere Stadtteile werden.

Unabhängig davon sollten mindestens 2 reine Kinderprogramme und 2 reine Jugendveranstaltungen „drin“ sein. Vielleicht erinnert sich das Rathausteam an früher praktizierte Kooperationen mit unseren Schulen. Schülertheater oder Schülerkonzerte können bestens in ein Gesamtprogramm integriert werden. Eine besondere Rolle könnte dabei auch der städtischen Musikschule zukommen. Der Wahlspruch muss lauten: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Oder anders ausgedrückt: „Mit Engagement und Kreativität lassen sich Berge versetzen – auch in der Wüste.“ 

Finanzen und Personal – und ein Beispiel aus einer vergleichbaren Stadt ...    (bitte auf mehr klicken)

Kultur ist Lebensmittel. Städtische Kultur trägt zur Identifikation einer Stadt erheblich bei. Umso unverständlicher, dass sich die Kulturmacher immer wieder zu „Bettlern“ degradieren. Ein weiterer Experte, neben dem erwähnten Hilmar Hoffmann, ist Dieter Treeck. Ein Schriftsteller und Lyriker, der zwischen 1970 und 1999 Kulturdezernent der Stadt Bergkamen war. Er war es, der mit besonderen Aktionen und entsprechendem Budget aus der grauen Kulturmaus Bergkamen, ein leuchtendes Vorbild für mittelgroße Städte, nicht nur in NRW entwickelt hat. Das heißt für Dorsten und alle Stadtteile, über den Tellerrand zu schauen, um Gutes zu kopieren. Eine besonders erfolgreiche Programmserie, mit der Bergkamen sogar „auf Wanderschaft“ in Nachbarstädte gegangen ist, lautete „Happy Jazz und kritische Texte“. Eine besondere Verbindung zweier Kulturrichtungen. Sicherlich für Dorsten und seine Stadtteile eine Überlegung wert, einfach mal auszuprobieren.

Das alles geht natürlich nur, wenn im eigenen Rathaus, dem Stadtrat und interessierten Bürgern ein attraktives Konzept entwickelt wird, das dann im Haushalt und in der Personalplanung entsprechende Berücksichtigung finden muss.

 

Wird fortgesetzt. Das gesamte Thesenpapier kann unter der E-Mail-Adresse dirk.hartwich@t-online.de angefordert werden. Teil 5 folgt am Mittwoch, 18. November.

 
 

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