Rhader Sonntagsgedanken über eine dramatische Woche

Bundespolitik

  • Afghanistan: Nach 20 Jahren die ernüchternde Erkenntnis, dass das Land am Hindukusch nicht demokratisiert werden kann und wahrscheinlich auch nicht will.
  • Die NATO, ein Militärbündnis zur Sicherung des eigenen Territoriums, wird gezwungen über die eigenen Grundsätze intensiv zu beraten.
  • Alle noch andauernden Auslands-Bundeswehreinsätze sind kritisch zu hinterfragen. Was tun wir hier? Warum machen wir das? Was wollen wir erreichen? Schützen wir uns oder die Menschen im jeweiligen Land?
  • Das deutsche Verteidigungsministerium gilt seit Gründung der Bundesrepublik als das schwierigste Ministerium. Minister, die bewiesen haben, die Materie zu beherrschen, spielten anschließend eine führende Rolle in der Bundespolitik. Beispiel: Helmut Schmidt. Andere kamen und verschwanden in der politischen Versenkung. Die amtierende CDU-Ministerin ist seit Monaten auf dem Weg dahin.
  • Während in Kabul noch versucht wird was zu retten ist, haben in Berlin die Schuldzuweisungen begonnen. Alle Fragen, warum dieses militärische Desaster passieren konnte, sind uneingeschränkt berechtigt. Als unangemessenes Wahlkampfgetöse darf aber die Behauptung gewertet werden, es genau so hervorgesehen zu haben.
  • Gut ist, dass am 26. September ein neuer Bundestag gewählt wird. Gut ist auch, dass es einen neuen Kanzler geben wird. Nur mit einem Neuanfang können die Zukunftsfragen unseres Landes bewältigt werden.
  • Wer die drei Kanzler-Kandidaten auf den Prüfstand stellt, wird es nicht schwer haben, Olaf Scholz als denjenigen zu bewerten, der mit seiner Erfahrung, Ruhe, Seriosität und Kompetenz am geeignetsten ist, Angela Merkel im Kanzleramt zu beerben.
  • Dass das nur über die Zweitstimme SPD möglich ist, setzt sich als Erkenntnis langsam aber sicher im Land durch.
  • Wir blicken gespannt in die neue Woche.
 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 004491941 -