"Terror" – Eine TV-Sternstunde gestern Abend

Justiz und Inneres

Zuschauer fällen Urteil – Nicht schuldig

Es war nur ein Film. Der hatte es aber in sich. Im Rahmen einer an Spannung nicht zu überbietenden Gerichtsverhandlung konnten die Zuschauer per Telefonvoting das Urteil fällen. Der Fall: Ein Bundeswehrpilot schießt eine gekidnappte Passagiermaschine ab, bevor sie vermutlich in ein vollbesetztes Stadion von Terroristen gesteuert wird. Sein Motiv: 150 Unschuldige „zu opfern“, um 70.000 zu retten. Obwohl das Bundesverfassungsgericht das Gegenrechnen von Menschenleben klar verbietet, hat der Pilot aus eigener Verantwortung und eigenem Ermessen dagegen verstoßen. Ist er nun wegen Mordes zu verurteilen? Mit NEIN stimmten 87 Prozent der ARD-Zuschauer. Muss nun die Verfassung geändert werden? Die nachfolgende Sendung, „Hart aber fair“ gehörte ebenfalls in die Kategorie, bestes Fernsehen. Aber auch hier prallten unterschiedliche Rechtsauffassungen aufeinander. Klar scheint zu sein, dass es  (Terror)-Situationen geben kann, die nicht von der geltenden Rechtssprechung erfasst werden können. Ein Fall für die Politik, die Justiz und die Öffentlichkeit, weiter darüber zu diskutieren. Also doch mehr als „nur“ ein Film.

Eigener Bericht

 
 

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