Wenn Gutgemeintes in Selbstgerechtigkeit umschlägt

Gesellschaft

Sonntagsgedanken aus Rhade

Die Entscheidung der neuen Bundesregierung (SPD/GRÜNE/FDP), so schnell wie möglich auf fossile Energien (Öl, Gas, Kohle) zu verzichten, ist dem dramatischen Klimawandel geschuldet. Dass Putins verbrecherischer Krieg in der Ukraine diesen Beschluss beschleunigt, zwingt uns zum Verzicht und zu deutlich höheren Lebenshaltungskosten. Die Klimaschutzbewegung von unten, „Fridays for Future“, hat in diesen Tagen nochmals mit Großdemos daran erinnert, dass unser Klima, trotz der Krieges, keine Kompromisse (mehr) verträgt. Ihr Anliegen verdient die Unterstützung von allen, darf aber nicht in Selbstgerechtigkeit umschlagen. Weder ist die Blockade von Verkehrsachsen gerechtfertigt, um auf Nahrungsmittelverschwendung aufmerksam zu machen, noch darf es zu Diskriminierungen anders Denkender und anders Aussehender kommen. So wie es der Münsteraner Musikerin Ronja Maltzahn und ihrer Band ergangen ist. Sie sollten die Fridays for Future - Großkundgebung in Hannover musikalisch begleiten, wurden aber kurzfristig ausgeladen. Das Outfit der Sängerin, sie trägt seit Jahren sogenannte Dreadlocks, sei eine „kulturelle Aneignung“, die ihr nicht zustehe. Natürlich könne sie auftreten, wenn sie die „Dreads“ abschneidet, so der rüde Nachsatz der Ausladung. Mehr an Selbstgerechtigkeit und Arroganz geht nicht. Das hilft weder dem Klima, noch dem tollen Schülerengagement.

 

 
 

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