Wochenendgedanken aus Rhade
Wir leben in einer besonderen Zeit. Es geht uns, gesamt gesehen, (relativ) gut. Einigen mehr, anderen weniger. Nie wurden wir älter als heute. Nie hatten wir mehr frei zugängliche Informationen über „Gott und die Welt“. Sie sind aber so verwirrend und vielschichtig, dass wir schnell die Übersicht verlieren. Das führt zur Verunsicherung und in der Folge zu Unzufriedenheit. Nicht verwunderlich, rufen wir uns nur einige aktuell bedrohliche Krisen in Erinnerung. Inflation, Corona, Krieg und Klima! Alle menschengemacht. Wenn dann noch plötzliche, nicht beeinflussbare Katastrophen, wie Erdbeben dazukommen, dann kann Resignation und Verzweiflung nicht mehr ausgeschlossen werden. Friedrich Hollaender (1896 - 1976), Komponist und Dichter, könnte mit Auszügen aus seinem berühmten Lied, u. a. von Marlene Dietrich gesungen, an dieser Stelle für Nachdenklichkeit sorgen, vielleicht Trost bieten und Zuversicht vermitteln:
Wenn ich mir was wünschen dürfte
Käm‘ ich in Verlegenheit
Was ich mir denn wünschen sollte
Eine schlimme oder gute Zeit
Wenn ich mir was wünschen dürfte
Möcht‘ ich etwas glücklich sein
Denn wenn ich gar zu glücklich wär
Hätt‘ ich Heimweh nach dem Traurigsein