„Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich nen Arbeitskreis ...“

Bundespolitik

Wie Verantwortung bis zur Unkenntlichkeit delegiert wird

Natürlich ist der Begriff ARBEITSKREIS von gestern. Heute heißt es neudeutsch TASKFORCE. An der Funktion der berufenen Mitglieder ändert das aber nichts. Sie werden immer dann eingesetzt, wenn z. B. der zuständige Chef einer Behörde, eines Unternehmens, einer Regierung, einer Partei, einer Kirche oder eines Vereins am Ende seines Lateins ist. Taskforce ist aber etwas anderes als Teamarbeit. Das gemeinsame Suchen nach dem besten Weg steht immer am Anfang von Entscheidungen. Die Taskforce (Einsatzgruppe) dagegen soll versuchen, das Gescheiterte noch irgendwie zu retten. Genug der Vorrede. Werfen wir einen Blick auf die Organisation des Lockdowns, der Impfterminvergabe und ganz aktuell der Schnelltest-Umsetzung. Beim bundesweiten Lockdown, übersetzt Ausgangssperre, versucht seit 12 Monaten das Bundeskanzleramt alle 16 Länder „unter einen Hut zu bekommen“. Ergebnis: Jeder macht mit eigenen Arbeitskreisen was er will. Die zentrale Impftermin-Vergabe versuchen seit sieben Monaten 16 Bundesländer mit unterschiedlichster Software in den Griff zu bekommen. Ergebnis: 16 unterschiedliche Koordinierungsteams „funken“ auf unterschiedlichen Frequenzen. Nun also die nächste „Wunderwaffe“ gegen die Pandemie. Die Schnelltests. Für alle kostenlos, für alle sofort verfügbar. Kaum ausgesprochen, wurde seriösen Beteiligten klar, dass Anspruch und Wirklichkeit überhaupt nicht in Übereinstimmung zu bringen sind. Also eine Taskforce bilden, die das Versprechen einlösen soll. Wenn aber die eigentlich Verantwortlichen das Problem und nicht die Lösung sind, die Rede ist von den Unionsministern Jens Spahn und Andy Scheuer, gleiten diese Entscheidungen in Realsatire ab.

Ein Zwischenruf aus Rhade

 
 

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