AUSHÖHLEN – VERWALTEN – EINLULLEN – ABSCHOTTEN

Gesellschaft

Ein Philosophieprofessor klagt an und macht Mut

Jetzt reicht’s! Unter dieser Überschrift hat die Wochenzeitung DIE ZEIT eine politische Abrechnung veröffentlicht, die bereits in den 4 Worten, aushöhlen, verwalten, einlullen und abschotten zusammenfasst, was politisch schief läuft. Es ist aber auch eine Aufforderung an die gesamte Gesellschaft, politischer zu denken und zu handeln. Nur so werden wir der Verantwortung gerecht, auch den folgenden Generationen eine Welt zu übergeben, die das Prädikat „lebenswert“ verdient. Die Thesen des Dieter Thomä, Professor an der Universität St. Gallen, stark verkürzt:

  • Aushöhlen: Eine Seite setzt Regeln, die andere Seite versucht sie zu unterlaufen. 2 Beispiele: Finanztricks der Banken und Abgasmanipulationen der Automobilindustrie. Das ist kriminelle Energie.
  • Verwalten: Die größte Sorge der Gastgeberin (Angela Merkel) des letzten G20Gipfels war, keine gemeinsame Abschlusserklärung präsentieren zu können. Und das ist dabei herausgekommen: „Wir werden in unseren Ländern auf die Schaffung angemessener politischer Rahmenwerke wie nationale Aktionspläne für Wirtschaft und Menschenrechte hinarbeiten“. Dafür dieser Aufwand?
  • Einlullen: Die Suche nach friedlichen Nischen in dieser gewalttätigen Welt, findet seltsame Räume. Das kommerzielle Unternehmen Facebook, Marktwert 500 Milliarden Dollar!, wirbt mit den Zauberworten „Freundschaft, Gemeinschaft, Frieden, Verständigung“. Und weiter: „Facebook steht dafür, uns alle näher zusammenzubringen und eine globale Gemeinschaft zu errichten“. Ist das der Ersatz für politisches Engagement? Hier wird keine Gerechtigkeit produziert, sondern Selbstgerechtigkeit.
  • Abschotten: Amerika first! Amerika schottet sich ab. Es ist aber nicht nur Amerika. Es geht dabei auch nicht nur um wirtschaftliche Abschottung. Ein Blick nach Europa und Asien zeigt, die Abschottung gegenüber den Habenichtsen der Welt funktioniert auch hier. Öffnung nur dann, wenn es „mir“ nützt.
  • Fazit: Politisches Engagement ist lebenswichtig. Auf der Straße ebenso wie in den Parteien, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, Kirchen … Heute mehr denn je.

Sonntagsgedanken aus Rhade. Grundlage "Jetzt reicht's " , DIE ZEIT 10.08.2017

 
 

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